Digitale Lernumwelten, studentische Diversität und Learning Outcomes: Empirische Befunde und Implikationen für die digitale Hochschulbildung

Kurzbeschreibung

Der Beitrag gibt einen Überblick über die Forschungslage zur Diversität von Studierenden im Zusammenhang mit digitaler Hochschulbildung. Vor diesem Hintergrund werden auch Studien vorgestellt, die sich mit Diversität im Kontext von ICT-Literacy und Mediennutzung bzw. -präferenzen befassen. Dabei wird ICT-Literacy als Teil einer digitalen Diversität verstanden. ICT-Literacy ist damit eine Voraussetzung, um Vorteile Künstlicher Intelligenz im Hochschulkontext nutzen zu können.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Die Digitalisierung hat – beschleunigt durch die Pandemie – die Hochschulbildung in Deutschland verändert. In kurzer Zeit wurden fast überall digitale Lehr- und Lernformate eingeführt. Allerdings ist dies nicht die einzige mögliche Veränderung. Neben digitalen Medien, die an Hochschulen bereits etabliert sind, sowie digitalen Lehr-Lern-Formaten können auch KI-Applikationen im Hochschulbereich Verwendung finden. Mit ihnen sind zahlreiche Hoffnungen verbunden, zum Beispiel, dass sie das zeit- und ortsunabhängige Lernen unterstützen, zur Inklusion diverser Studierendengruppen beitragen und individualisiertes Lernen erleichtern.

Kompetenzanforderungen

keine Angabe

Kompetenzdimensionen

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: verschiedener Technologien anwenden können.

Kritisch-reflexive Dimension: die Qualität von technologischen Anwendungen, digitalen Informationen sowie Quellen einschätzen können; technologische Anwendungen, digitalen Informationen sowie Quellen kritisch reflektieren können.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Im Beitrag wird vor allem beleuchtet, inwiefern digitale Lernumgebungen zu wünschenswerten Lernergebnissen beitragen können. Dabei stellt sich die Frage, inwiefern digitale Lernumgebungen einer diversen Studierendenschaft gerecht werden. Neben sozialer Diversität gibt es auch eine digitale Diversität. Ein Teil dieser digitalen Diversität ist ICT-Literacy (neben Mediennutzung und Medienpräferenzen). ICT-Literacy ist also eine digitale Lernvoraussetzung. Inwiefern Studierende über ICT-Literacy verfügen, ist mit entscheidend dafür, ob sie Vorteile von Technologien, die durch Künstliche Intelligenz gestützte sind, nutzen können.

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

Anhand eines Modells zu Diversitätsmerkmalen reflektieren die Autor*innen ausführlich darüber, in welcher Hinsicht sich Lebenskontexte Studierender unterscheiden können. Dabei lassen sich vier Dimensionen voneinander trennen: Neben der Persönlichkeit liegen auf der inneren Dimension vor allem Merkmale, die eher nicht veränderbar sind. Beispiele sind etwa das Geschlecht, das Alter, die Nationalität, eine Migrationserfahrung, der Bildungshintergrund, die sexuelle Orientierung sowie geistige und körperliche Fähigkeiten. Merkmale auf der äußeren Dimension sind demgegenüber eher veränderbar, so etwa das eigene Auftreten, die Religion und Weltanschauung, der Wohnort, sozio-ökonomische Lebensbedingungen, Fürsorgeaufgaben oder die Art der Hochschulzugangsberechtigung. Schließlich befinden sich auf der organisationalen Ebene Aspekte, die sich erst durch die Aufnahme eines Studiums ergeben, zum Beispiel die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Studiengang. Vor allem Merkmale der inneren Dimension hängen (auch in Kombination) mit sozialer Ungleichheit zusammen.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Quellenangabe

Gottburgsen, A., Hofmann, Y. E., & Willige, J. (2023). Digitale Lernumwelten, studentische Diversität und Learning Outcomes: Empirische Befunde und Implikationen für die digitale Hochschulbildung. In T. Schmohl, A. Watanabe & K. Schelling (Hrsg.), Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung. Chancen und Grenzen des KI-gestützten Lernens und Lehrens (S. 119-144). transcript.

Sonstige Anmerkungen

Folgende Diversitätsmerkmale wurden untersucht: Geschlecht; Bildungsinland bzw. Migrationshintergrund; Bildungsherkunft; Altergruppenzugehörigkeit; Partnerschaft; Elternschaft

Zuletzt geändert am 18. Dezember 2023.