DIVSI U9-Studie – Kinder in der digitalen Welt – Eine Grundlagenstudie des SINUS-Instituts Heidelberg im Auftrag des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI)

Kurzbeschreibung

In der DIVSI U9 Studie werden Kinder unter 9 Jahren und ihre Eltern befragt zu deren Einstellungen zu und den Umgang mit digitalen Medien. Die Familien werden dabei in "digitale Milieus" unterteilt. Weiterhin werden Teile des Alltags der Familien, wie digitale Medien darin eingebettet sind und Einschätzungen der Kinder und Eltern zu ihrer Medienkompetenz erhoben.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

keine Angabe

Kompetenzanforderungen

Werden von den Eltern erfragt (siehe zentrale empirische Befunde über Kompetenz).

Kompetenzdimensionen

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: die eigene Privatsphäre gut schützen können; Informationen im Internet recherchieren können; pornografischen, rassistischen und gewalttätigen Inhalten im Internet ausweichen können.

Kognitive Dimension: pornografischen, rassistischen und gewalttätigen Inhalten im Internet ausweichen können; zwischen privaten und öffentlichen Räumen im Internet unterscheiden können; Konsequenzen des eigenen Handelns im digitalen Raum abschätzen können.

Kreative Dimension: sich im Internet angemessen darstellen können; das Internet und digitale Medien zu kreativen Betätigungen und der Gestaltung eigener Inhalte nutzen können.

Soziale Dimension: sich mit anderen über das Internet vernetzen.

Kritisch-reflexive Dimension: die Vertrauenswürdigkeit von Informationsquellen einordnen können; zwischen privaten und öffentlichen Räumen im Internet unterscheiden können.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

keine Angabe

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

Die Studie erfragt, welche Kompetenzen aus einer Vorauswahl die Eltern als am wichtigsten erachten (siehe zentrale empirische Befunde zu Kompetenz).

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

Die Studie erhebt die "digitalen Milieus" der Familien, die Einbettung von digitalen Medien in ihren Alltag, den Stellenwert von digitalen Medien im Kinderalltag, wie die Kinder das Internet nutzen, wie sie mit digitalen Medien aufwachsen etc. Allerdings werden diese Erhebungen bis auf die digitalen Milieus nicht mit den Medienkompetenzeinschätzungen der Kinder und Eltern in Verbindung gebracht.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Kinder schätzen ihre eigene Internetkompetenz mit steigendem Alter höher ein. Eltern in Milieus höherer formaler Bildung schätzen ihre Internetkompetenz höher ein, aber auch deren Kinder schätzen die eigene Kompetenz höher ein. Kein Unterschied in dieser Einschätzung besteht zwischen Jungen und Mädchen. Die Top-3-Kompetenzen, von denen Eltern denken, dass ihre Kinder sie benötigen, um an einer digitalisierten Welt teilhaben zu können sind: Pornografischen, rassistischen und gewalttätigen Inhalten im Internet ausweichen können, die eigene Privatsphäre gut schützen können, sowie die Vertrauenswürdigkeit von Informationsquellen einordnen können. Innerhalb dieser drei als am wichtigsten erachteten Kompetenzen betrachten sich 47 Prozent, 40 Prozent und 38 Prozent der Eltern als sehr kompetent. 67 Prozent der Eltern sehen die Hauptverantwortung für die Vermittlung von Medienkompetenz an Kinder bei den Eltern, 15 Prozent beim Staat, 13 Prozent bei den Schulen, 4 Prozent bei den Kindergärten/Kitas und 1 Prozent bei den Kindern selbst. Dabei fällt auf, dass die Eltern diese Verantwortung mehr bei Staat und Schule sehen, je schlechter sie ihre eigenen Internetkenntnisse einschätzen.

Quellenangabe

Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (2015). DIVSI U9-Studie Kinder in der digitalen Welt: Eine Grundlagenstudie des SINUS-Instituts Heidelberg im Auftrag des Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI). https://www.divsi.de/wp-content/uploads/2015/06/U9-Studie-DIVSI-web.pdf

Zuletzt geändert am 5. Juli 2023.