The role of school-home communication in supporting the development of children’s and adolescents‘ digital skills, and the changes brought by COVID-19

Kurzbeschreibung

In der qualitativen Studie wird der Kooperation zwischen Elternhaus und Schule eine große Bedeutung bei der Vermittlung digitalisierungsbezogener Kompetenzen an Schüler*innen zugeschrieben. Grundannahme ist, dass eine adäquate Förderung digitaler Kompetenzen nicht nur in und durch Schule gelingen kann, sondern die Kommunikation und Kooperation zwischen Elternhaus und Schule ein bedeutsamer Gelingensfaktor ist. Die Autor*innen nutzten die intensivierte distance learning Situation während der Pandemie, weil in dieser Zeitphase die Notwendigkeit von Fähigkeiten und Fertigkeiten bei der Nutzung digitaler Medien für Lernprozesse und Kollaboration und Kooperation besonders dringlich zu Tage trat. Die Wahlfreiheit in Bezug auf die Nutzung digitaler Medien wurde Lehrkräften, Schüler*innen und den Eltern genommen. Deshalb fokussiert die Studie auf die Herausforderungen, Fragen und Hindernisse, die in diesem Zusammenhang entstanden sind. Die Ergebnisse basieren auf Einschätzungen von Expert*innen aus dem Bildungsbereich. Die Studie liefert fünf Empfehlungen zur verbesserten Kooperation von Schule und Zuhause, zur optimierten Entwicklung digitaler Skills bei Eltern und Schüler*innen.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Die Bedeutungszunahme digitaler Medien für Alltag und Lernprozesse von Schüler*innen wird betont. Die Veränderungen und Auswirkungen der Pandemie haben noch deutlicher aufgezeigt, wie groß die Notwendigkeit zur kompetenten Nutzung digitaler Medien für Schule und Unterricht ist.

Kompetenzanforderungen

Digital Skills werden von den Autor*innen als Set von Kompetenzen definiert, die die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (ICTs) in einer Weise zulässt, die es dem Individuum ermöglicht die Medien individuell und sozial zuträglich so zu nutzen, dass höchstmögliche und hilfreichen Gratifikationen im Alltag gewonnen werden und mögliche Nachteile und Risiken für Individum und soziales Umfeld reduziert werden (Helsper et al., 2021). Mit Rekurs auf das Internationale Forschungsprojekt "Youth Skills” (ySKILLS) werden die digitalen Skills nach d’Haenens & Joris (2021) in operative und technische Fähigkeiten, Information, Navigation, Verarbeitung, Kommunikation und Interaktion sowie Kreation und Produktion differenziert. Diese Kompetenzen werden in der Einleitung benannt, in der Ergebnisdarstellung innerhalb der Expert*innenaussagen aber nicht wieder aufgegriffen.

Kompetenzdimensionen

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: operative Fertigkeiten; technische Fertigkeiten.

Kognitive Dimension: informieren; navigieren; verarbeiten.

Affektive Dimension: Entspannung; Unterhaltung.

Soziale Dimension: kommunizieren; interagieren.

Kreative Dimension: Inhalte kreieren; Inhalte produzieren.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Die befragten Bildungsexpert*innen geben der Kooperation zwischen Elternhaus und Schule eine relevante Rolle, wenn es um die Vermittlung von Medienkompetenz bzw. digitalisierungsbezogenen Kompetenzen geht. Hierzu wird auf Arbeiten zu den generellen Effekten der Schul-Elternhaus-Kooperation Bezug genommen.

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

Der sozio-ökonomische und bildungsspezifische Status der Eltern und vulnerable Familien werden einleitend benannt und deren spezifische Bedarfe werden mitgedacht. So haben Eltern mit geringer formaler Bildung größere nach Einschätzung der Expert*innen Zweifel daran, dass sie ihren Kindern bei schulbezogenen Aufgaben helfen können. Es wird angenommen, dass diese Elterngruppe den Austausch mit der Schule eher vermeidet. Die Bildungsexper*innen gehen außerdem davon aus, dass Eltern mit Migrationshintergrund mehr Unterstützung benötigen, um wiederum ihre Kinder bei allgemein schulbezogenen und spezifisch digitalisierungsbezogenen Herausforderungen zu unterstützen. In der Auswertung werden die Lebenskontexte der Familien allerdings kaum berücksichtigt.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Nach Einschätzung der befragten Expert*innen ist es Aufgabe der Schule die – auf dem sozio-ökonomischen Status basierenden Ungleichheiten bei der Förderung der Digital Skills der Schüler*innen – abzuschwächen. Die Expert*innen gehen weiter davon aus, dass gering ausgeprägte Digital Skills der Eltern dazu führen, dass sie die für ihre Kinder notwendigen digitalen Fähigkeiten nicht korrekt einschätzen. Eine verbesserte Kooperation zwischen Elternhaus und Schule wird als zentrale Voraussetzung für gelingende Vermittlung digitaler Skills fokussiert. Die Studie leitet aus diesen und weiteren Ergebnissen der Expert*innenbefragung fünf Forderungen ab: 1. Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf erkennen; 2. Angebote zur Förderung digitaler Kompetenzen nicht nur an Schüler*innen sondern auch an Eltern richten; 3. Routinen der Schule-Elternhaus-Kommunikation etablieren, um internetbasiertes Lernen zu etablieren; 4. Verstärkter Fokus auf die Lehrkräftequalifizierung für die Kommunikation mit Eltern; 5. Verbesserung der Fähigkeiten, die jeweilige Perspektive von Schule und Elternhaus wechselseitig zu verstehen.

Quellenangabe

Beilmann, M., Opermann, S., Kalmus, V., Vissenberg, J., & Pedaste, M. (2023). The role of school-home communication in supporting the development of children’s and adolescents’ digital skills, and the changes brought by COVID-19. Journal of Media Literacy Education, 15(1), 1-13.  https://doi.org/10.23860/JMLE-2023-15-1-1

Zuletzt geändert am 18. Dezember 2023.