ICILS 2018 #Deutschland – Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im zweiten internationalen Vergleich und Kompetenzen im Bereich Computational Thinking

Kurzbeschreibung

Mit der Studie ICILS 2018 (International Computer and Information Literacy Study) werden zum zweiten Mal nach 2013 computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Achtklässler*innen im internationalen Vergleich gemessen. Die Studie liefert damit ein aktuelles Bild über den Stand der digitalen Bildung von Achtklässler*innen in Deutschland. Weiterhin werden die Kompetenzen der Schüler*innen im Zusatzbereich Computational thinking untersucht.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Digitalisierung betrifft viele schulische Bereiche, die weiterentwickelt werden müssen.

Kompetenzanforderungen

Im Rahmen von computer- und informationsbezogenen Kompetenzen sollen Schüler*innen befähigt sein zur Nutzung von digitalen Medien zur Informationssuche, Gestaltung und Kommunikation sowie Bewertung der Information zur erfolgreichen Teilhabe am Leben im häuslichen Umfeld, in der Schule, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft. Im Rahmen von Computational Thinking sollen Schüler*innen befähigt sein, Probleme zu identifizieren sowie algorithmische Lösungen für Probleme zu bewerten und selbst zu entwickeln.

Kompetenzdimensionen

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Regeln zur Computernutzung anwenden (z.B. eine Datei öffnen und an einem bestimmten Ort speichern); auf Informationen zugreifen (z.B. relevante Informationen mithilfe von Suchmaschienen suchen); Kommunikationswerkzeuge (z.B. E-Mails, Wikis, Blogs, Foren, Instant Messaging, Filesharing oder soziale Netzwerke) erfolgreich anwenden können; Programme entwickeln; Probleme analysieren; Lösungen planen; relevante Daten erheben und präsentieren.

Kognitive Dimension: Auf Informationen zugreifen und diese bewerten (z.B. hinsichtlich Relevenz und Verständlichkeit); Grundlagen der und Regeln zur Computernutzung kennen und verstehen; Kommunikationswerkzeuge (z.B. E-Mails, Wikis, Blogs, Foren, Instant Messaging, Filesharing oder soziale Netzwerke) mit ihren spezifischen Eigenschaften verstehen; sichere Nutzung und Umgang mit persönlichen digitalen Informationen (u.a. Wissen über das Erkennen von Risiken und ihrer Vermeidung, z.B. durch die Verwendung von Antivirenprogrammen und sicheren Passwörtern; Kenntnisse über das Urheberrecht; Erkennen von Phishing-E-Mails); Wissen und Verständnis von digitalen Systemen; Informationen verarbeiten und organisieren.

Kreative Dimension: Informationen umwandeln (z.B. Diagramme auf der Grundlage von Tabellen erstellen, textbasierte Informationen in ein Flussdiagramm übertragen, Daten visualisieren und eine animierte Sequenz von Bildern erstellen); Informationen erzeugen (z.B. ein Poster zielgerichtet und adressatengerecht anfertigen und gestalten); Algorithmen, Programme und Schnittstellen entwickeln.

Soziale Dimension: Informationen austauschen; sich angemessen verhalten und angemessenes Verhalten in sozialen Austauschprozessen beurteilen können.

Kritisch-reflexive Dimension: Informationen bewerten (z.B. hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit); Informationen auf ihre Angemessenheit in einem bestimmten Kontext bewerten und sich über mögliche und tatsächliche Auswirkungen geteilter Information im Kontext digitaler Kommunikationsmedien bewusst sein; Verständnis rechtlicher und ethischer Fragen der digitalen Kommunikation aus Sicht der Produzent*in und Rezipient*in der Informationen; Reflektierter Umgang mit digitalen Informationen; Probleme formulieren und analysieren; Lösungen planen und bewerten.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Computer- und informationsbezogene Kompetenzen sind "individuelle Fähigkeiten einer Person [...], die es ihr erlauben, digitale Medien zum Recherchieren, Gestalten und Kommunizieren von Informationen zu nutzen und diese zu bewerten, um am Leben im häuslichen Umfeld, in der Schule, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft erfolgreich teilzuhaben" (S. 9)

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

Die Studie bezieht sowohl schulische (z.B. die IT-Ausstattung, technischen und pädagogischen IT-Support, Fortbildung und Zusammenarbeit von Lehrkräften beim Thema Lehren und Lernen mit digitale Medien, schulische Prioritätssetzungen, schulische Nutzung digitaler Medien, Perspektiven von Lehrer*innen sowie die selbsteingeschätzte Kompetenz) als auch außerschulische (z.B. außerschulische Nutzung digitaler Medien für schulbezogene Zwecke oder die Dauer der Computererfahrung von Schüler*innen) als Rahmenbedingungen ein. Es werden auch die soziale Herkunft sowie ein möglicher Migrationshintergrund der Schüler*innen erfasst.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Die Ergebnisse für die deutschen Schüler*innen unterscheiden sich nicht signifikant von den Ergebnissen aus der Befragung 2013. Im internationalen Vergleich liegen die Kompetenzen der deutschen Schüler*innen signifikant über dem internationalen Mittelwert und im mittleren Bereich der Länderrangreihe. Für den Bereich Computational Thinking liegen die Ergebnisse der deutschen Schüler*innen signifikant unter dem internationalen Mittelwert. Bezogen auf die Schulform ergibt sich folgender Unterschied: Gymnasiast*innen in Deutschland erreichen - wie bereits 2013 - höhere Werte bei computer- und informationsbezogenen Kompetenzen als Schüler*innen anderen Schulformen.

Quellenangabe

Eickelmann, B., Bos, W., Gerick, J., Goldhammer, F., Schaumburg, H., Schwippert, K., Senkbeil, M., & Vahrenhold, J. (Hrsg.) (2019). ICILS 2018 #Deutschland. Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im zweiten internationalen Vergleich und Kompetenzen im Bereich Computational Thinking. Waxmann.

Zuletzt geändert am 5. Juli 2023.