Teaching Journalism Literacy in Schools: The Role of Media Companies as Media Educators in Germany

Kurzbeschreibung

Im Zentrum des Artikels steht der kompetente Umgang mit journalistischen Inhalten. Dieser wird angesichts der Digitalisierung immer wichtiger. Doch Lehrkräften fehlen oft Wissen und Fähigkeiten, um Journalism Literacy zu vermitteln. Daher springen zum Teil Journalist*innen und Medienunternehmen in diese Lücke. In dieser Studie wird untersucht, wie deutsche Medienunternehmen Projekte zu Journalism Literacy gestalten. Wie sind solche Projekte konzipiert? Welche Motivation steckt dahinter? Welche Verantwortung schreiben sich die Unternehmen bei der Kompetenzvermittlung zu und was ist für sie eigentlich Kompetenz? Diesen Fragen gehen die Autor*innen auf Basis von Expert*inneninterviews nach.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Die Digitalisierung hat die Finanzierung, die Produktion und den Vertrieb von Medienprodukten grundlegend verändert. Im Bereich des Journalismus gehen die Einnahmen seit Jahrzehnten zurück. Gerade für jüngere Menschen scheinen Zeitungen bislang kein erfolgreiches digitales Modell gefunden zu haben. Der Rückgang im Verkauf von qualitativ hochwertigen journalistischen Produkten wird als gefährlich für die Demokratie angesehen, da die Presse die vierte Gewalt in einer Demokratie bildet.

Kompetenzanforderungen

Der Beitrag fokussiert sich auf den kompetenten Umgang mit journalistischen Inhalten und damit vor allem auf Wissen über Nachrichten und das kritische Hinterfragen derselben. Welche Kompetenzanforderungen damit zusammenhängen, ist unter der Überschrift "Kompetenzdimensionen" ausführlich aufgelistet.

Kompetenzbegriffe (nach dem Papier)

Media Literacy | Journalism Literacy

Unterdimensionen (nach dem Papier)

keine Angabe

Kompetenzdimensionen (nach dem Rahmenkonzept von Digitales Deutschland)

Kognitive Dimension: Motiviert sein, Nachrichten aktiv zu suchen; Nachrichten finden und als solche erkennen können.

Kreative Dimension: Nachrichten erstellen können.

Kritisch-reflexive Dimension: Die Rolle von Nachrichten in der Gesellschaft verstehen; Nachrichten kritisch bewerten können.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

In Deutschland kommt vor allem Dieter Baacke eine bedeutende Rolle zu, wenn es um das Konstrukt der Medienkompetenz geht. Er unterteilte Medienkompetenz in Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung. Der Begriff Medienkompetenz wird allerdings auch kritisiert, beispielsweise weil er eine große Bandbreite an Aspekten einschließt und damit wenig spezifisch ist. Aus diesem Grund wurden auf Basis dieses breiten Begriffs spezifischere Konzepte entwickelt, darunter Journalism Literacy. Diese umfasst Fähigkeiten, um speziell journalistische Inhalte reflektiert zu nutzen und so an demokratischen Prozessen teilhaben zu können. Medienkompetenz ist ein Teil der meisten Curricula, Journalism Literacy spielt in Lehrplänen hingegen nur selten explizit eine Rolle.

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

In der Studie wurden die Interviewten unter anderem nach ihrem Verständnis von Kompetenz gefragt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Expert*innen unter Media Literacy Unterschiedliches verstehen. Sie nennen ein breites Spektrum an Aspekten. Näheres dazu findet sich unter der Überschrift “Zentrale Befunde zu Kompetenz”.

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

Im Kontext von Kompetenz machen die Autor*innen vor allem auf zwei Aspekte aufmerksam. Zum einen gehen sie darauf ein, dass mangelndes Vertrauen in Medien mit einer geringeren Medienkompetenz zusammenhängt. Zum anderen sehen sie in der Schule einen passenden Ort, um Journalism Literacy zu vermitteln, da dort verhältnismäßig viele Menschen erreicht werden. Allerdings ist dies aufgrund struktureller Herausforderungen bislang kaum passiert. Im Sample der Studie sollte die Nachrichtenlandschaft in Deutschland möglichst umfassend abgebildet werden. Daher wurden Personen sowohl von regionalen als auch überregienalen Zeitungen einbezogen sowie von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Manche Interviewte definieren Kompetenz eher vage, während andere sich explizit auf Dieter Baackes Medienkompetenzmodell beziehen. Während mehrere sich vor allem auf Medienkritik, -kunde und -nutzung beziehen, heben zwei Personen besonders das Entwickeln des eigenen Schreibtalents hervor. Dieses kreative Handeln erscheint ihnen in Dieter Baackes Konzept unterrepräsentiert. Nur wenige differenzieren zwischen Media Literacy und News Media Literacy.

Quellenangabe

Sengl, M., & Heinke, E. (2023). Teaching Journalism Literacy in Schools: The Role of Media Companies as Media Educators in Germany. Media and Communication, 11(2), 53-63. https://doi.org/10.17645/mac.v11i2.6389

Sonstige Anmerkungen

Projekte zu Journalism Literacy richten sich in Deutschland vor allem an Schüler*innen und Lehrkräfte. In allen Projekten wird versucht, die Bedeutung und Struktur des eigenen Mediums zu erklären. Zudem sind meist die Arbeit von Journalist*innen, journalistische Genres und Fake News Thema - vor allem wie man sie erkennt und verhindert. Dabei können und wollen Medienunternehmen nicht allein für die Vermittlung von Journalism Literacy verantwortlich sein. Beliebt sind deswegen eher „teach-the-teacher“-Programme, in denen Medienunternehmen den Kompetenzerwerb mitunterstützen.

Zuletzt geändert am 18. Dezember 2024.