»Zu schön, um wahr zu sein« – Eine Explorativstudie zur ersten Annäherung an KI in der Grundschule

Kurzbeschreibung

Erkennen Grundschulkinder, ob ein Bild durch eine Künstliche Intelligenz erstellt wurde? Und welche Tipps würden sie anderen Kindern geben, um KI-Bilder zu identifizieren? Diesen Fragen geht die vorliegende qualitative Studie nach.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Künstliche Intelligenz kennen Kinder eher nicht aus eigener Erfahrung. Allerdings werden sie der Nutzung Künstlicher Intelligenz in Zukunft immer öfter begegnen. Deswegen ist es wichtig, dass sie ihre Medienkompetenz in diesem Bereich weiterentwickeln.

Kompetenzanforderungen

In diesem Beitrag geht es vor allem um die Anforderung, sich mit KI-generierten Bildern auseinanderzusetzen.

Kompetenzbegriffe (nach dem Papier)

Medienkompetenz

Unterdimensionen (nach dem Papier)

keine Angabe

Kompetenzdimensionen (nach dem Rahmenkonzept von Digitales Deutschland)

Kognitive Dimension: Wissen über Künstliche Intelligenz.

Kritisch-reflexive Dimension: Sich mit KI-generierten Bildern auseinandersetzen.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

keine Angabe

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

Inwiefern Kinder die Echtheit von KI-generierten Bildern in Frage stellen, hängt von ihren Erfahrungen ab. In der Studie ging es um Bilder von Tieren. Hatten die Kinder selbst mit diesen Tieren bereits zu tun, zweifelten sie eher. So nahmen sie bei Eichhörnchen etwa an, dass diese nicht so lange still sitzen bleiben würden.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Den Befragten wurden als Einstieg in die Studie verschiedene KI-generierte Bilder gezeigt (ohne, dass gesagt wurde, dass diese nicht echt sind). Fast alle Kinder gingen davon aus, dass die Bilder der Realität entsprächen. Dabei stellten sie die Bilder so in einen Sinnzusammenhang, der ihnen plausibel erschien. Beispielsweise ordneten sie abgebildete Kinder und Tiere in einen ihnen fremden Kulturkreis ein. Wenige Kinder zweifelten relativ früh daran, dass die Bilder echte Fotos sind. Gründe, die sie zum Zweifeln brachten, waren etwa die Glaubwürdigkeit der abgebildeten Situation oder ästhetische Unstimmigkeiten, wie falsche Größenverhältnisse der Figuren. In den Gruppendiskussionen kamen allerdings auch immer Gegenargumente dazu auf, wieso das Bild so schon möglich sein könnte. In fast allen Gruppen kam die Idee auf, dass die Bilder mithilfe eines Computers erstellt worden sein könnten. Vereinzelt fiel auch das Wort KI. Nach der Auflösung, dass alle Bilder KI-generiert sind, zeigte sich: Einzelne Kinder können Künstliche Intelligenz treffend erklären, etwa, wie Produkte durch KI entstehen, die Nutzung als auch Probleme von Künstlicher Intelligenz. Einige verstehen KI vor allem als künstlerisches Werkzeug, andere betonen technische und praktische Anwendungen. Öfter sprechen die Kinder an, dass KI-Bilder mitunter kaum von menschlichen zu unterscheiden sind. Manche Kinder haben auch einen Begriff davon, dass Künstliche Intelligenz aus Daten lernt. Jedoch erwähnen nur wenige, dass KI nur so intelligent ist, wie die Daten, auf denen sie basiert. Zusammenfassend zeigen sich große Wissensunterschiede: Während manche Kinder einzelne Aspekte von Künstlicher Intelligenz verstanden haben, wissen viele eher oberflächlich darüber Bescheid, wobei sich auch Unsicherheiten und Erklärungslücken zeigen.

Quellenangabe

Götz, M., & Holler, A. (2024). »Zu schön, um wahr zu sein« - Eine Explorativstudie zur ersten Annäherung an KI in der Grundschule, Televizion, 37(2), 23-27.

Sonstige Anmerkungen

Um KI-generierte Bilder zu erkennen, würden die Befragten anderen Kindern folgende Tipps geben: Es sollte auf eine realistische Darstellung geachtet werden. Kinder sollten sich kritisch damit auseinandersetzen, ob das Dargestellte überhaupt möglich ist. Schließlich ist auch ein kritischer Blick auf den Hintergrund empfehlenswert.

Zuletzt geändert am 28. April 2025.