Künstliche Intelligenz – Voraussetzungen für eine kompetente Nutzung und Bewertung

Kurzbeschreibung

In welchen Computersystemen findet sich Künstliche Intelligenz? Wie kann Künstliche Intelligenz medienpädagogische Arbeit verändern? Und wie beeinflusst sie unser Verständnis von Medienkompetenz? Diesen Fragen geht Bardo Herzig in vorliegendem Artikel auf den Grund. Dabei wird deutlich: Die Medienpädagogik muss in Zukunft ein Verständnis technologischer Grundlagen von Künstlicher Intelligenz fördern. Denn erst vor diesem Hintergrund lassen sich Chancen und Risiken einordnen. Zudem sollte stärker in den Mittelpunkt rücken, wie Menschen mit Maschinen kommunizieren können, um Potenziale von KI im (Schul-)Alltag zu nutzen.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Vor allem seit der Veröffentlichung von ChatGPT 2022 wird verstärkt über Künstliche Intelligenz und Bildung diskutiert. Bislang hat sich Künstliche Intelligenz in der Schule noch nicht im großen Stil durchgesetzt. Generative Künstliche Intelligenz hat allerdings sowohl für das Lernen mit als auch das Lernen über Künstliche Intelligenz Folgen. Generative Künstliche Intelligenz zum Lernen zu nutzen, birgt einerseits das Risiko, Lernprozesse zu umgehen, indem Lernende die Ergebnisse einer generativen Künstlichen Intelligenz übernehmen. Andererseits kann generative Künstliche Intelligenz gerade als „learning companion“ eine Bereicherung sein – zum Beispiel indem die KI Sachverhalte erklärt. Grundsätzlich sind mit jedem Fortschritt im Bereich Künstlicher Intelligenz sowohl ethische Fragen als auch Fragen zum Verhältnis von Mensch und Maschine verbunden.

Kompetenzanforderungen

Der Autor benennt zahlreiche Anforderungen angesichts generativer Künstlicher Intelligenz. Ein wichtiger Punkt dabei ist, eigene Unterstützungsbedarfe zu erkennen und Künstliche Intelligenz einzusetzen, um den eigenen Lernprozess zu erleichtern. Alle Anforderungen sind unter der Überschrift Kompetenzdimensionen aufgelistet.

Kompetenzbegriffe (nach dem Papier)

Medienkompetenz | KI-spezifische Kompetenzen

Unterdimensionen (nach dem Papier)

Basiskompetenzen,
Suchen und Verarbeiten,
Kommunizieren und Kooperieren,
Produzieren und Präsentieren,
Analysieren und Reflektieren

Kompetenzdimensionen (nach dem Rahmenkonzept von Digitales Deutschland)

Kognitive Dimension: Zielführende Eingabeaufforderungen (Prompts) formulieren; Merkmale, Eigenschaften und Verfahren der Künstlichen Intelligenz in Grundzügen kennen und verstehen; Eigenschaften, Funktion und Training von Sprachmodellen in Grundzügen verstehen; Besonderheiten KI-basierter Suchmaschinen kennen, verstehen und reflektiert nutzen; Mensch-Maschine-Dialoge mit generativer KI zielführend gestalten; rechtliche und ethische Rahmenbedingungen bei der Nutzung von (generativer) KI kennen; KI-generierte Informationen analysieren, vergleichen und kritisch bewerten.

Kreative Dimension: Tools zur automatisierten Text-/Bild-/Tonproduktion im Kontext eigener (kreativer) Gestaltungen reflektiert nutzen.

Soziale Dimension: Mensch-Maschine-Dialoge mit generativer KI zur Zusammenarbeit mit anderen nutzen.

Kritisch-reflexive Dimension: Den eigenen Informations- oder Unterstützungsbedarf erkennen; die Dialogfähigkeit der generativen Künstlichen Intelligenz lernförderlich nutzen; Ergebnisse einer Künstlichen Intelligenz einschätzen; Besonderheiten KI-basierter Suchmaschinen reflektiert nutzen; Mensch-Maschine-Dialoge mit generativer KI für eigene Lernprozesse und Kompetenzentwicklung nutzen; rechtliche und ethische Rahmenbedingungen bei der Nutzung von (generativer) KI beachten; KI-generierte Informationen kritisch bewerten; Formen Künstlicher Intelligenz in Bezug auf menschliches Denken und Handeln einschätzen; Einflüsse von (generativer) KI auf Wertvorstellungen, Rollen- und Weltbilder, Alltags-, Berufs- und Arbeitsprozesse, gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Handlungsweisen kennen und einschätzen.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Um Anforderungen gerecht zu werden, die eine zunehmend mediatisierte und digitalisierte Welt mit sich bringt, brauchen Menschen Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Dieses Bündel lässt sich als Medienkompetenz bezeichnen. Zum Konzept der Medienkompetenz gibt es zwar mehrere Ansätze mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen. Alle haben allerdings das Ziel eines handlungsfähigen Individuums vor Augen, das in der Lage ist, an der Gesellschaft teilzuhaben. In Deutschland haben alle Bundesländer Kompetenzrahmen, die festschreiben, was es dazu braucht.

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

keine Angabe

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Quellenangabe

Herzig, B. (2024). Künstliche Intelligenz – Voraussetzungen für eine kompetente Nutzung und Bewertung, Televizion, 37(2), 4-8.

Zuletzt geändert am 19. Mai 2025.