Künstliche Intelligenz in der Bildung: erhöhte Relevanz digital-reflexiver Urteilskraft
Kurzbeschreibung
Die Digitalisierung mitsamt Künstlicher Intelligenz durchdringt zunehmend den Bildungsbereich. Entsprechend stellt sich die Frage: Wie lässt sich Künstliche Intelligenz sinnvoll in Bildungssettings einsetzen? Wo liegen Potenziale und wo ihre Grenzen? Sich damit auseinanderzusetzen, ist das Ziel digital-reflexiver Urteilskraft – eines Bildungskonzeptes, das in diesem Beitrag erläutert wird.
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
Überall ist das Digitale präsent. Es fasziniert die Menschen, noch mehr angesichts Künstlicher Intelligenz – einer weiteren Stufe der Automatisierung. Sie kommt in zahlreichen Bereichen zum Einsatz, zum Beispiel in der Bildung, und wird unsere Gesellschaft künftig weiter verändern. Entsprechend stellen sich für Bildungstheoretiker*innen und -philosoph*innen folgende Fragen: Wie ist das Verhältnis zwischen Mensch und Technik angesichts von Künstlicher Intelligenz? Und was bedeutet Mensch-Sein in einer technisierten Gesellschaft?
Kompetenzanforderungen
Menschen benötigen fundiertes Wissen und müssen in der Lage sein, Sachverhalte aus verschiedenen Perspektiven zu beurteilen, um Künstliche Intelligenz nutzen zu können. Denn Künstliche Intelligenz kann den Menschen kritisches Denken nicht abnehmen. Vielmehr stehen die Menschen durch Künstliche Intelligenz mehr denn je vor der Aufgabe, kritisch zu denken.
Kompetenzbegriffe (nach dem Papier)
Kein spezifischer Kompetenzbegriff
Unterdimensionen (nach dem Papier)
keine Angabe
Kompetenzdimensionen (nach dem Rahmenkonzept von Digitales Deutschland)
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Praktische Erfahrung im Umgang mit Künstlicher Intelligenz; Experimentieren mit Aufträgen an den Chatbot.
Kognitive Dimension: Grundlegende Kenntnisse hinsichtlich des Aufbaus und der Funktionsweise von Computern; Kenntnis zu Maschinenrationalität; Grundverständnis für maschinelles Lernen und die speziellen Algorithmen von Chatbots; Experimentieren mit Aufträgen an den Chatbot und die Auswertung von dessen Antworten.
Kritisch-reflexive Dimension: Ergebnisse von KI-Systemen kritisch hinterfragen und sie in einen erweiterten Bedeutungsrahmen einbetten; technokratische Ergebnisse Künstlicher Intelligenz in Relation zu menschlichen Werten und Zielen setzen; Werte wie Transparenz, Rechenschaftspflicht, Datenschutz, Fairness, Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit sichtbar und messbar machen; durch Künstliche Intelligenz gewonnene Daten und Entscheidungen über ihren unmittelbaren Nutzen hinaus verstehen und in einer Weise interpretieren, die neue, umfassendere Perspektiven eröffnet; reflektieren, wie Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Wissen, Kultur und Subjektivität beeinflusst; von Künstlicher Intelligenz generierte Inhalte im Hinblick auf eine reale Autor*innenschaft überprüfen; u.a. Lern- Apps beurteilen; sich ein Urteil darüber bilden, welchen Institutionen und Plattformen man eher vertrauen kann und bei welchen man genauer hinsehen sollte; eine Haltung für den Gebrauch und z.B. für Interessen, die hinter der KI stehen, entwickeln.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
Im Zentrum des Beitrags steht nicht Kompetenz sondern der Begriff Bildung. Dieser umfasst “sowohl kulturelles Lernen wie auch emotionale und motivationale Aspekte und ist als dynamische Interaktion zwischen Personen zu verstehen” (S. 22). Um einen Bildungsanspruch für Zeiten Künstlicher Intelligenz zu erarbeiten, greift der Autor auf Arbeiten Immanuel Kants zurück. Daraus entwickelt er den Begriff der digital-reflexiven Urteilskraft.
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
Inwiefern Künstliche Intelligenz sinnvoll in die Bildungspraxis integriert wird, ist davon abhängig, wie Bildungsinstitutionen und Entscheidungsträger*innen dies beurteilen und umsetzen. Um einen reflektierten Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu unterstützen, bedarf es sowohl pädagogisch-didaktischer Gestaltungsmöglichkeiten als auch Rahmenbedingungen, die Lehrenden und Lernenden genügend Raum bieten, Künstliche Intelligenz kritisch zu reflektieren.
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
keine Angabe
Quellenangabe
Schreier, A. (2025). Künstliche Intelligenz in der Bildung: erhöhte Relevanz digital-reflexiver Urteilskraft. Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs, (55), 21-28. https://erwachsenenbildung.at/magazin/ausgabe-55