Deutsches Schulbarometer – Befragung Lehrkräfte

Kurzbeschreibung

Das deutsche Schulbarometer ist eine repräsentative Befragung von Lehrkräften in Deutschland. Sie wird jedes Jahr durchgeführt. Die Ausgabe von 2025 befasst sich unter anderem mit der Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Darauf fokussiert sich auch der vorliegende Beitrag und beschreibt daher nur die Ergebnisse aus dem entsprechenden Kapitel (4.3.). Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz verändert nicht nur die Art, wie und was Schüler*innen lernen, sondern auch die Arbeitsweise von Lehrkräften. Bisher gab es dazu keine Studienergebnisse. Das Schulbarometer gibt nun Einblicke, inwiefern Lehrkräfte Künstliche Intelligenz nutzen und welche Einstellungen sie dazu haben. Dabei wird deutlich: Lehrkräfte nehmen Künstliche Intelligenz zwar als relevantes Thema wahr, die Technologie ist allerdings noch nicht systematisch in den Schulalltag integriert.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz hat den Schulalltag grundlegend verändert. Dieser Wandel erfordert, dass sich Lehrkräfte mit damit zusammenhängenden Chancen und Risiken im Bildungsbereich befassen sowie mit neuen Unterrichtsmethoden und angepassten Prüfungsformaten auseinandersetzen. Angesichts der Digitalisierung stellt sich die Frage: Welche Kompetenzen benötigen Schüler*innen? Wie lassen sich Lernprozesse durch Technologien unterstützen? Und kann angesichts Künstlicher Intelligenz gewährleistet werden, dass Schüler*innen sich wichtige Fähigkeiten weiterhin selbstständig aneignen?

Kompetenzanforderungen

Lehrer*innen sind vor dem Hintergrund von Künstlicher Intelligenz gefordert, die Chancen und Herausforderungen solcher Technologien zu reflektieren. Zudem sollten sie – egal welches Fach sie unterrichten – im Unterricht zum Thema machen, wie Künstliche Intelligenz funktioniert und was ihr Einsatz für die Gesellschaft bedeutet – aus sozialer, ethischer und wirtschaftlicher Perspektive.

Kompetenzbegriffe (nach dem Papier)

Kein spezifischer Kompetenzbegriff

Unterdimensionen (nach dem Papier)

keine Angabe

Kompetenzdimensionen (nach dem Rahmenkonzept von Digitales Deutschland)

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Sicher mit Künstlicher Intelligenz umgehen können; Künstliche Intelligenz für die eigene berufliche Tätigkeit nutzen können.

Kritisch-reflexive Dimension: Die Vor- und Nachteile von Künstlicher Intelligenz für die Schüler*innen bewerten können, insbesondere bezogen auf Selbstständigkeit, individualisierte Lernunterstützung, kritisches Denken, Kreativität, Problemlösefähigkeit, Sprach- und Schreibkompetenzen, soziale und kommunikative Fähigkeiten und Chancengerechtigkeit; mit Schüler*innen über ethische, soziale und wirtschaftliche Fragestellungen bezüglich Künstlicher Intelligenz kritisch diskutieren können, beispielsweise über die Auswirkungen vom Einsatz von Künstlicher Intelligenz auf die Gesellschaft – von Fragen der Datensicherheit und Diskriminierung durch Algorithmen bis hin zu Veränderungen in der Arbeitswelt und demokratischen Prozessen.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

keine Angabe

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

Für die Nutzungshäufigkeit und Einstellungen zu Künstlicher Intelligenz wurden Unterschiede zwischen Männern und Frauen ermittelt. Das Alter der Befragten wurde ebenfalls als ein bedeutsames Merkmal analysiert.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Die Mehrheit der befragten Lehrkräfte fühlt sich im beruflichen Umgang mit KI-Tools eher oder sehr unsicher. Männer fühlen sich im Vergleich zu Frauen häufiger (sehr) sicher. Auch jüngere Lehrkräfte fühlen sich sicherer als ältere. Die Lehrkräfte erwarten durch den Einsatz von KI-Tools überwiegend negative Folgen für die Kompetenzentwicklung ihrer Schüler*innen, insbesondere bei sozialen und kommunikativen Fähigkeiten sowie beim kritischen Denken. Positive Folgen erwarten sie vor allem mit Blick auf eine individualisierte Lernunterstützung. Dabei erwarten Lehrkräfte, die KI-Tools bereits nutzen, seltener negative Folgen als diejenigen, die bislang keine Künstliche Intelligenz verwenden. Allerdings sieht auch die Mehrheit der regelmäßigen Nutzenden vor allem negative Folgen im Einsatz von Künstlicher Intelligenz für ihre Schüler*innen. Die Studie macht zudem auf einen großen Fortbildungswunsch im Bereich Künstliche Intelligenz aufmerksam - vor allem beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Unterricht sowie bei Methoden zur Förderung kritischen Denkens.

Quellenangabe

Robert Bosch Stiftung (2025). Deutsches Schulbarometer: Befragung Lehrkräfte. Ergebnisse zur aktuellen Lage an allgemein- und berufsbildenden Schulen. Robert Bosch Stiftung. https://www.bosch-stiftung.de/sites/default/files/documents/2025-06/DeutschesSchulbarometer_Lehrkräfte_2025.pdf

Sonstige Anmerkungen

Etwa ein Drittel der Lehrkräfte hat KI-Tools im letzten Jahr gar nicht für die Arbeit genutzt, 24 Prozent nutzten es seltener als einmal im Monat, ein weiteres Drittel verwendet KI-Tools mindestens mehrmals im Monat. Nur 11 Prozent verwenden KI-Tools mindestens mehrmals pro Woche. Männer nutzen KI-Tools dabei häufiger als Frauen, ebenso Lehrkräfte unter 40 Jahren häufiger als Lehrkräfte, die älter als 60 Jahre sind. KI-Tools werden im schulischen Kontext vor allem eingesetzt, um den Unterricht vorzubereiten. Einige Lehrkräfte nutzen zwar bereits erste Anwendungen zur Leistungsbewertung und Entwicklung individualisierter Angebote. Ein systematischer Einsatz Künstlicher Intelligenz zu diesen Zwecken ist bislang allerdings die Ausnahme.

Zuletzt geändert am 29. August 2025.