Einsatz künstlicher Intelligenz im Schulalltag – eine empirische Bestandsaufnahme
Kurzbeschreibung
Inwiefern werden KI-gestützte Tools in deutschen und österreichischen Schulen eingesetzt? Wie stehen Lehrkräfte, Eltern und Schüler*innen dazu? Wo haben sie Bedenken und worin sehen sie Chancen? Und was denken sie, wird oder muss sich angesichts von Künstlicher Intelligenz ändern? Diesen Fragen geht der vorliegende Beitrag anhand eines Literaturreviews nach. Dabei zeigt sich zum einen eine unterschiedliche Akzeptanz gegenüber Künstlicher Intelligenz in der Schule. Zum anderen wird deutlich, dass Herausforderungen auf verschiedenen Ebenen liegen – von der Ausstattung der Schulen bis zu den Kompetenzen von Lehrkräften. Im zweiten Teil des Papiers geht es darum, herauszufinden, was den KI-Einsatz im Unterricht wahrscheinlicher macht.
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
Die rasche Verbreitung von KI-Tools verändert den Alltag zunehmend. Insbesondere im Bildungsbereich werden solchen Anwendungen große Chancen zugeschrieben. Sie können Schüler*innen zum Beispiel beim Recherchieren oder Lösen von Matheaufgaben unterstützen. Gleichzeitig bestehen aber auch Bedenken – zum Beispiel mit Blick auf Fairness. Aktuell ist aber noch unklar, in welchem Umfang und aus welchen Gründen Künstliche Intelligenz in Schulen eingesetzt wird. Auch fehlt es bislang an klaren Regeln und Fortbildungen zu Künstlicher Intelligenz. Zudem braucht es Forschung zur Frage, wie sich solche Anwendungen auf das Lehren und Lernen auswirken.
Kompetenzanforderungen
keine Angabe
Kompetenzbegriffe (nach dem Papier)
Keine Angabe
Unterdimensionen (nach dem Papier)
keine Angabe
Kompetenzdimensionen (nach dem Rahmenkonzept von Digitales Deutschland)
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: KI-Tools bedienen; mit digitalen Systemen umgehen können; digitale Systeme zur Unterrichtsvorbereitung und –durchführung einsetzen.
Kognitive Dimension: Quellen beurteilen; KI-generierte Inhalte verstehen und adaptieren.
Kritisch-reflexive Dimension: KI-generierte Inhalte bewerten; kritisch denken.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
Neben der technischen Handhabung von Künstlicher Intelligenz ist auch eine kritische Auseinandersetzung essenziell.
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
Ob Lehrkräfte Künstliche Intelligenz für ihren Unterricht einsetzen, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Zum einen spielen berufliche Rahmenbedingungen eine Rolle - beispielsweise an welchem Schultyp oder in welchem Fach eine Lehrkraft unterrichtet. Auch eine niedrigschwellige Handhabung der Technik und das soziale Umfeld (etwa der Kolleg* innenkreis) sind relevant. Hinzu kommen individuelle Erfahrungen, das Vertrauen in die eigene Kompetenz und Einstellungen der Lehrkräfte. So sind Lehrkräfte, die an ihre eigenen Fähigkeiten glauben, neue Technologien zu meistern, motivierter, KI-Tools im Unterricht einzusetzen.
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
keine Angabe
Zentrale empirische Befunde über Kompetenz
Aus dem Literaturreview geht hervor, dass – wenn Künstliche Intelligenz an Schulen eingesetzt wird – auch der Wunsch besteht, die Förderung KI-kritischer Fähigkeiten in den Curricula zu verankern.
Quellenangabe
Helm, C., Große, C.S. & öbv (2024). Einsatz künstlicher Intelligenz im Schultag – eine empirische Bestandsaufnahme. Erziehung und Unterricht, 3-4, 370-381.
Sonstige Anmerkungen
Trotz erkennbarer Potenziale überwiegen in der Bevölkerung eher Zurückhaltung und Bedenken gegenüber Künstlicher Intelligenz im Schulbereich. Zugleich hat sich die Sichtweise darauf verändert, inwiefern Künstliche Intelligenz Lehrkräfte entlasten kann. Während frühere Befragungen eher auf skeptische Haltungen hindeuteten, verweisen neuere Studien darauf, dass das Vertrauen in Künstliche Intelligenz zunimmt – obgleich Bedenken in Bezug auf ihre Auswirkungen bestehen bleiben. Mehrere Faktoren beeinflussen, inwiefern Lehrkräfte Anwendungen Künstlicher Intelligenz in ihrem Unterricht einsetzen – das sind eigene Erfahrungen mit Künstlicher Intelligenz, der Schultyp und das Fachgebiet der Lehrenden. Lehrkräfte, die Künstliche Intelligenz privat nutzen, verwenden sie auch mit höherer Wahrscheinlichkeit im Schulalltag. Zudem tendieren Lehrkräfte, die Künstliche Intelligenz als Lernhilfe ansehen, eher dazu, sie auch einzusetzen. Daneben ist die Wahrscheinlichkeit für Lehrkräfte an berufsbildenden höheren Schulen – gegenüber anderen Schulformen – höher, dass sie Künstliche Intelligenz einsetzen. Besonders Lehrkräfte in Fremdsprachen und Mathematik neigen dazu, Künstliche Intelligenz zu verwenden. Bei Sportlehrer*innen ist diese Wahrscheinlichkeit hingegen geringer.