Promoting media literacy learning – a comparison of various media literacy models
Kurzbeschreibung
Im vorliegenden Artikel werden vier bekannte Kompetenzmodelle miteinander verglichen - Dieter Baackes vier Dimensionen von Medienkompetenz und das Magdeburger Modell zu Medienbildung von Benjamin Jörissen und Winfried Marotzki aus Deutschland, Len Mastermans 18 basic principles aus Großbritannien sowie das Q/TIPS-Modell aus den USA (Thoman; Jolls & Wilson). Ziel dieses Vergleichs ist es, Kernkompetenzen auszumachen, die über Professionen und Disziplinen hinweg relevant sind. Dies ist die Fähigkeit zur kritischen Analyse, die als Schlüsselkompetenz von allen vier Modellen in mediatisierten Gesellschaften betrachtet wird. Sie zielt darauf ab, Menschen zu ermutigen, selbst Verantwortung für ihren lebenslangen Lernprozess zu übernehmen. Trotz dieser Gemeinsamkeiten weisen die vier Modelle auch Unterschiede auf, beispielsweise in ihrer Struktur.
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
Medien verändern sich fortwährend. Zudem bringen neue Technologien sowohl kulturelle als auch soziale Veränderungen mit sich. So nutzen die Menschen beispielsweise immer mehr verschiedene Medien, um miteinander zu kommunizieren. Viel verändert sich durch die Mediatisierung beispielsweise in Bildungseinrichtungen. Angesichts dieses weiterhin rasanten Wandels müssen Menschen im Bereich Medien ihre ganzes Leben über weiterlernen, denn es ergeben sich immer neue Anforderungen - sowohl für Fachkräfte als auch für Lernende. Sie benötigen zudem Fähigkeiten (auf einer abstrakteren Ebene), um altes Wissen auf neue Situationen (z.B. Technologien) anwenden zu können.
Kompetenzanforderungen
Alle Kompetenzmodelle verweisen darauf, dass es wichtig ist, Medien und Mediensysteme kritisch zu reflektieren. Zudem sollte jede*r darin befähigt werden, Medien verantwortungsbewusst, überlegt und zielgerichtet zu nutzen.
Kompetenzbegriffe (nach dem Papier)
Unterdimensionen (nach dem Papier)
keine Angabe
Kompetenzdimensionen (nach dem Rahmenkonzept von Digitales Deutschland)
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Medien bedienen und nutzen können.
Kognitive Dimension: Wissen über Medien; Verstehen, wie Mediensysteme funktionieren, z.B., dass mediale Inhalte nicht die Wirklichkeit abbilden, sondern diese konstruieren und dabei (Bild-)Sprache kreativ nach eigenen Regeln genutzt wird.
Kreative Dimension: Mediensysteme weiterentwickeln; Medien kreativ gestalten;.
Soziale Dimension: Medien nutzen, ohne sich und anderen zu schaden; sich partizipatorisch verhalten.
Kritisch-reflexive Dimension: Verstehen, wie Mediensysteme funktionieren, z.B., dass Personen dieselbe mediale Botschaft unterschiedlich wahrnehmen können, Medien Werte und Meinungen transportieren und die meisten medialen Botschaften auf Profit oder Macht abzielen; Medieninhalte und mediale Produktionsbedingungen analysieren und kritisch reflektieren.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
Der Begriff Media Literacy ist beliebt und wird viel verwendet - sowohl in der Praxis als auch in der Forschung. Dadurch ist Media Literacy aber auch ein wenig präziser Begriff. Er umfasst eine Vielzahl von Konzepten, die vor allem der Blick auf Nutzungspraktiken eint. Die Autorinnen beschreiben Media Literacy als eine Kombination aus technologischen und sozialen Fähigkeiten sowie einem Verständnis für kulturelle Normen. Sie ist wichtig, damit Menschen in mediatisierten Gesellschaften verantwortlich, reflektiert und zielgerichtet mit Medien umgehen können - sowohl mit Blick auf ihre Bedürfnisse als auch auf die Bedarfe anderer. Media Education ist demgegenüber als Begriff weniger verbreitet. Für Media Education ist Wissen zwar eine Voraussetzung, jedoch allein nicht ausreichend. Kritische Reflexion muss immer dazukommen. Ohne Medienbildung können Bildungsprozesse in mediatisierten Gesellschaften kaum mehr vollzogen werden.
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
Je nach Land sind die Voraussetzungen, Media Literacy zu erwerben, unterschiedlich. In Deutschland ist die Förderung von Medienkompetenz zwar Teil schulischer Curricula. Jedoch kommt auch den non-formalen und informellen Bereichen Bedeutung zu. Die Autorinnen empfehlen, Medienkompetenzförderung als bereichsübergreifende Aufgabe zu betrachten, zu dem alle beitragen sollten, die sich in bildungsbezogenen und sozialen Bereichen (z.B. der Sozialen Arbeit) engagieren. Formale, non-fomale und informelle Bildungskontexte sind dafür gleichsam relevant. Dabei gilt es zu beachten, dass diese zum Teil selbst mediatisiert sind. Zudem reflektieren die Autorinnen über die Rolle der Lehrenden: Diese sollten weniger als klassische Vermittelnde fungieren, sondern eher als Lernbegleitung, um stärker auf die Bedarfe der Lernenden eingehen zu können. Daran wird deutlich, dass das lernende Individuum für die Autorinnen im Zentrum ihrer Argumentation steht.
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
keine Angabe
Quellenangabe
Stix, D. C., & Jolls, T. (2020). Promoting media literacy learning - a comparison of various media literacy models. Media Education 11 (1), 15–23. https://doi.org/10.36253/me-9091