Vom Digital Divide zum AI Gap: KI-Kompetenz als neuer Gradmesser für Bildungsgerechtigkeit

Kurzbeschreibung

Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz, wenn von digitaler Spaltung im Hochschulbereich die Rede ist? Und was bedeutet das für Bildungsgerechtigkeit? Diesen Fragen widmet sich der vorliegende Beitrag und hält fest: Sowohl Lernende als auch Lehrende müssen heutzutage KI-Kompetenz entwickeln, also eine Kompetenz, die über die rein technische Handhabung hinausreicht. Auch ein kritisches Verständnis davon, was Künstliche Intelligenz an Möglichkeiten bietet und wo sie an Grenzen stößt, ist unerlässlich. Damit sich bestehende Ungleichheiten infolge des Einsatzes Künstlicher Intelligenz nicht unbeabsichtigt verschärfen, ist es entscheidend, die digitale Spaltung zu überwinden.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Nach wie vor besteht in der Gesellschaft eine digitale Kluft - sowohl dahingehend, inwiefern Menschen Zugang zum Internet haben, als auch wie und wofür sie diesen nutzen. In jüngster Zeit hat die rapide Entwicklung und Verbreitung von Künstlicher Intelligenz zu einer neuen Dimension der digitalen Kluft geführt, die sich als KI-Kluft bezeichnen lässt. Sie beschreibt Unterschiede in der Fähigkeit, KI-Technologien zu verstehen, zu nutzen und kritisch zu reflektieren. Für den Hochschulkontext wird der Einsatz vor Künstlicher Intelligenz vermutlich tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen, wie beispielsweise die Personalisierung von Lernen oder die Entwicklung neuer didaktischer Methoden.

Kompetenzanforderungen

Lehrende und Lernende an Hochschulen müssen KI-Technologien verstehen, nutzen und kritisch reflektieren können. Auch müssen sie lernen, wie sich mit generativer Künstlicher Intelligenz zusammenarbeiten lässt.

Kompetenzbegriffe (nach dem Papier)

KI-Kompetenz

Unterdimensionen (nach dem Papier)

keine Angabe

Kompetenzdimensionen (nach dem Rahmenkonzept von Digitales Deutschland)

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: KI-Tools technisch nutzen können; mit generativer Künstlicher Intelligenz zusammenarbeiten können.

Kognitive Dimension: Konzepte, die Künstlicher Intelligenz zugrunde liegen, verstehen; zwischen KI-generierten und menschengemachten Inhalten unterscheiden; wissen, welche Einschränkungen generative Künstliche Intelligenz derzeit hat; verstehen, wie Anweisungen an eine Künstliche Intelligenz formuliert sein sollten.

Kritisch-reflexive Dimension: Ergebnisse von KI-Systemen kritisch hinterfragen; deren Auswirkungen auf Fachbereiche, aber auch die Gesellschaft als Ganzes verstehen.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

KI-Kompentenz wird als eine Reihe von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen verstanden, die es Menschen ermöglicht, Systeme Künstlicher Intelligenz in persönlichen, beruflichen und gesellschaftlichen Kontexten kritisch zu bewerten, effektiv zu nutzen und angemessen zu gestalten (S. 5). Sie umfasst, Künstliche Intelligenz zu nutzen, zu verstehen und kritische zu reflektieren - beispielsweise auch zu verstehen, welche Fähigkeiten, Grenzen und Auswirkungen solche Technologien haben. In diesem Artikel liegt der Fokus auf dem Hochschulbereich, wo KI-Kompetenz vor allem im Kontext des wissenschaftlichen Schreibens vermittelt wird.

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

Die digitale Kluft wird oft durch sozioökonomische Faktoren beeinflusst, wie Bildung, Einkommen, Alter oder den kulturellen Hintergrund. Durch generative Künstliche Intelligenz kann sich der Digital Divide weiter verschärfen. Auf der anderen Seite können Bedürfnisse der Studierenden durch den Einsatz von Anwendungen Künstlicher Intelligenz im Hochschulbereich aber auch besser berücksichtigt werden. Das bietet die Chance auf mehr Bildungsgerechtigkeit.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Quellenangabe

Gabriel, S. (2024). Vom Digital Divide zum AI Gap: KI-Kompetenz als neuer Gradmesser für Bildungsgerechtigkeit. Medienimpulse, 63(4). https://doi.org/10.21243/mi-04-24-20

Zuletzt geändert am 28. Februar 2025.