Children’s and young people’s digital skills: a systematic evidence review

Kurzbeschreibung

Der Text schafft einen Überblick über Forschung in englischer Sprache zu digital skills von Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren. Die Studien, die analysiert werden, kommen aus unterschiedlichen Ländern, 18 davon aus Deutschland. Ausgehend von einer Definition von digital skills als "die Fähigkeit, Informations- und Kommunikationstechnologien in einer Weise zu nutzen, die dem Einzelnen hilft, für sich selbst und für andere nützliche und hochwertige Ergebnisse im Alltag zu erzielen und den potenziellen Schaden zu verringern, der mit den eher negativen Aspekten des digitalen Engagements verbunden ist" (S. 5), werden Kompetenzen in fünf Bereiche eingeteilt, die häufig in den analysierten Studien aufgegriffen werden. Das sind informational skills, social interaction skills, content creation skills, programming und coding skills sowie weitere spezifische Fähigkeiten. Anschließend werden relevante Einflussfaktoren auf digital skills sowie deren Einfluss auf andere Variablen thematisiert. Der Text schließt mit Handlungsempfehlungen sowohl für weitere Forschung als auch für die Politik. Die folgende Zusammenfassung des Textes basiert vor allem auf dem Einführungskapitel sowie den Kapiteln 5.1 bis 5.4.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Der Umgang mit digitalen Medien hat in der Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewonnen, sowohl für das Lernen als auch in der Arbeitswelt und für zivilgesellschaftliche Aktivitäten.

Kompetenzanforderungen

keine Angabe

Kompetenzdimensionen

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: verschiedene Aktivitäten in den sozialen Medien; allgemeinere Bearbeitungsfähigkeiten; Programmierkenntnisse.

Kognitive Dimension: Fähigkeiten in Bezug auf die Suche nach Informationen.

Kreative Dimension: verschiedene Aktivitäten in den sozialen Medien; allgemeinere Design- und Bearbeitungsfähigkeiten.

Soziale Dimension: Bewusstsein für die Konventionen der sozialen Kommunikation; ethisches Verhalten im Internet; digitale Sicherheitskompetenzen, z. B. Nachrichten von jemandem, von dem man nichts hören will, blockieren.

Kritisch-reflexive Dimension: Fähigkeit, Informationen zu manipulieren oder zu nutzen; Bewertung von Informationen; kritische Bewertung der Glaubwürdigkeit von gesundheitsbezogenen Online-Ressourcen.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Die Autor*innen stützen sich auf eine Definition von digital skills als "die Fähigkeit, Informations- und Kommunikationstechnologien in einer Weise zu nutzen, die dem Einzelnen hilft, für sich selbst und für andere nützliche und hochwertige Ergebnisse im Alltag zu erzielen und den potenziellen Schaden zu verringern, der mit den eher negativen Aspekten des digitalen Engagements verbunden ist" (S. 5).

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

In der Metaanalyse wurden sowohl Faktoren auf individueller, sozialer - darunter beispielsweise der sozioökonomische Status sowie das Elternhaus - als auch medialer Ebene betrachtet. Auch Online-Aktivitäten der Kinder sowie länderspezifische Aspekte wurden in die Auswertung einbezogen. Weitere Faktoren wurden als Konsequenzen von digital skills in den Blick genommen, darunter Wohlbefinden, Lernergebnisse, Ansätze für Lernen und Freizeit, Aktivitäten offline, wie beispielsweise zivilgesellschaftliches Engagement, Umgangsweisen mit digitalen Technologien, Online-Aktivitäten sowie Risiken.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

Die Autor*innen geben zu Bedenken, dass digital skills nur eingeschränkt erhoben werden können, da man nur beobachten kann, welches Wissen Menschen haben, wenn sie dieses im Handeln umsetzen. Somit sind digital skills bei denjenigen nicht erkennbar, die entsprechende Fähigkeiten zwar haben, jedoch keinen Gebrauch von ihnen machen. Eine einzige Alternative bestünde darin, Menschen nach ihrem Wissen zu fragen ohne Verzerrungen durch ein sozial erwünschtes Antwortverhalten. Die Autor*innen betonen auch, dass man zwischen digital skills und digitaler Selbstwirksamkeit unterscheiden muss. Während sich ersteres unter anderem in Form von Leistungstests erfassen lässt, wird letzteres mit Hilfe von Selbsteinschätzungen erhoben. Um sozial erwünschtes Antwortverhalten zu vermeiden, erscheinen Leistungstests als zu präferierende Methode. Des Weiteren wird darauf aufmerksam gemacht, dass Langzeitstudien in diesem Bereich einen großen Mehrwert darstellen können.

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Zahlreiche Studien haben bei der Definition von digital skills keine Unterschiede oder Besonderheiten je nach betrachteter Zielgruppe (zum Beispiel Kindern gegenüber Erwachsenen) diskutiert. Studien zu digital skills im Jugendalter befassen sich eher generell mit digital skills, als diese spezifisch für die Zielgruppe zu definieren. Die Definitionen in Studien sind vielfältig, aber selten ausführlich beschrieben. Während sich manche Studien auf ganz spezifische Aspekte beziehen, wie zum Beispiel Information Literacy, werden digital skills in anderen Definitionen als Modell mit mehreren Dimensionen dargestellt. Als Einflussfaktoren für digital skills scheinen das Alter, die akademische Leistung, Motivation sowie positive Einstellungen gegenüber Informations- und Kommunikationstechnologien bedeutsam zu sein. Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden in Leistungstests nicht sichtbar - lediglich in Selbsteinschätzungen. Auch jenseits der sozialen Ebene zeigen sich Effekte, wie zum Beispiel, dass Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien mit digital skills zusammenhängt. Auch das Verhalten der Eltern spielt eine Rolle. Insgesamt befassen sich weniger Forschungsarbeiten mit dem Einfluss von digital skills auf andere Faktoren, wie zum Beispiel das Wohlergehen, als umgekehrt. Beispiele sind etwa Studien, die einen positiven Zusammenhang von digital skills zu zivilgesellschaftlichem Engagement oder zum Schutz der eigenen Privatsphäre gefunden haben.

Quellenangabe

Haddon, L., Cino, D., Doyle, M-A., Livingstone, S., Mascheroni, G., & Stoilova, M. (2020). Children's and young people's digital skills: a systematic evidence review. KU Leuven.

Zuletzt geändert am 26. Juli 2023.