D21-Digital-Index 2024/25 – Jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft

Kurzbeschreibung

Der Digital-Index (hier 2024/2025) ist eine jährlich herausgegebene Studie, die untersucht, wie die Gesellschaft mit Veränderungen umgeht, die mit der Digitalisierung einhergehen. Der Digital-Index beschreibt, wie resilient Menschen im Umgang mit digitalen Medien und Künstlicher Intelligenz sind und wie es um ihre digitalen Kompetenzen bestellt ist. In den Index fließen vier Dimensionen ein: Zugang, Einstellung, digitale Kompetenzen und Nutzung. Die Ergebnisse zeigen: Lebenslanges Lernen spielt eine zentrale Rolle, wenn es um den digitalen Wandel und notwendige Kompetenzen geht. Dafür ist auch eine systematische Kompetenzförderung notwendig. Zusätzliche Schwerpunkte der Studie sind die digitale Wertschöpfung, der grüne Wandel sowie die Rolle von Informationskompetenz für gesellschaftliche Teilhabe.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Die digitale Transformation – insbesondere Künstliche Intelligenz – eröffnet Chancen, bringt jedoch auch Herausforderungen für die Gesellschaft mit sich. Das gilt für zahlreiche Bereiche, wie zum Beispiel Klimaschutz, die Arbeitswelt und den Bereich der Information. Künstliche Intelligenz prägt unseren Alltag zunehmend. Viele Menschen nutzen bereits ChatGPT. Auch andere KI-Anwendungen halten zunehmend Einzug in unser Leben. Ein Teil der Gesellschaft kann gut und selbstbestimmt mit digitalen Medien umgehen. Einige Menschen fühlen sich jedoch von der Dynamik der Digitalisierung überfordert und sind unsicher, wie sie diese Entwicklungen einordnen sollen. Dies birgt die Gefahr, dass Teile der Gesellschaft den Anschluss verlieren oder sich bewusst zurückziehen. Dies gilt es zu vermeiden. Auch mit Blick auf Künstliche Intelligenz zeigen sich bekannte Unterschiede – zum Beispiel, dass Menschen mit höherem Bildungsabschluss Künstliche Intelligenz eher nutzen als Personen mit niedrigerem Bildungsabschluss. Gleichzeitig steigen mit Künstlicher Intelligenz Anforderungen an unsere digitalen Kompetenzen. Um diese weiterzuentwickeln, müssen verstärkt Weiterbildungsangebote unterbreitet und auch genutzt werden. Aktuell klafft jedoch noch eine Lücke zwischen dem Bedarf an Weiterbildung und entsprechenden Angeboten.

Kompetenzanforderungen

Menschen müssen ihre digitalen Kompetenzen kontinuierlich weiterentwickeln, um mit der digitalen Transformation mithalten zu können. Mit Blick auf Falschinformationen ist es zum Beispiel besonders wichtig, Quellen kritisch hinterfragen zu können.

Kompetenzbegriffe (nach dem Papier)

Digitale Kompetenzen | KI-Kompetenzen

Unterdimensionen (nach dem Papier)

Informations- und Datenkompetenz,
Kommunikation und Kollaboration,
Gestaltung digitaler Inhalte,
Sicherheit und Wohlbefinden,
Problemlösungskompetenz

Kompetenzdimensionen (nach dem Rahmenkonzept von Digitales Deutschland)

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Fotos und Videos am Smartphone machen und versenden können; mit Textprogrammen am Computer umgehen und (einfache) Texte erstellen können; Dateien über verschiede Cloud-Dienste teilen können; das Online-Angebot von Behörden und Ämtern nutzen können; digitale Anwendungen für Hobbys nutzen können; starke Passwörter verwenden können; Einstellungen in Apps anpassen können, sodass keine Daten gesammelt werden können; grundlegende Funktionen beim Smartphone anpassen können; Fähigkeit, bei technischen Problemen im Internet Unterstützung zu finden.

Kognitive Dimension: Informationen im Internet finden können; Unterstützung bei technischen Problemen im Internet finden können; Wissen über digitale Möglichkeiten, die den eigenen Alltag vereinfachen können; die Richtigkeit von Informationen und ihren Quellen im Internet prüfen können; programmierten Code verstehen können.

Affektive Dimension: Die eigene digitale Zeit bewusst begrenzen können.

Soziale Dimension: Mit feindseligen oder herabsetzenden Nachrichten im Internet umgehen können; über digitale Anwendungen zusammenarbeiten können.

Kritisch-reflexive Dimension: Urheberrechtlich geschützte Inhalte erkennen können; unseriöse Nachrichten erkennen können; erkennen können, ob Inhalte von einer KI erstellt wurden; verdächtige E-Mails oder Pop-ups erkennen können; digitale Möglichkeiten nutzen können, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verbessern; eigene digitale Kompetenzen kritisch bewerten.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Digitale Kompetenzen sind essenziell, um souverän und gestaltend in der digitalen Welt zu agieren und deren Chancen zu nutzen. Sie sind erlernbar und ihre Förderung – besonders in der Aus- und Weiterbildung – ist nicht nur individuelle Bereicherung, sondern auch Investition in Beschäftigung, Innovation und Wohlstand – und damit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Digitale Kompetenzen lassen sich in fünf Kompetenzbereiche unterscheiden, die wiederum Anforderungen unterschiedlicher Komplexität umfassen. Beispielsweise wird es als eher leichte Aufgabe begriffen, Informationen im Internet zu finden – als schwierig hingegen, zu erkennen ob Inhalte von einer Künstlichen Intelligenz erstellt wurden.

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

Auf Basis der Werte zum Digital-Index sowie zu Resilienzfaktoren unterscheiden die Autor*innen sechs Gruppen innerhalb der digitalen Gesellschaft. Demnach gibt es genügsame Verdränger*innen, zufriedene Aussitzer*innen, eine ablehnende sowie eine aufgeschlossene Mitte und ambivalente sowie zuversichtliche Profis. Diese Gruppen unterscheiden sich auch entlang soziodemografischer Merkmale wie dem Geschlecht, der formalen Bildung und der beruflichen Tätigkeit. Sie hängen eng mit digitaler Teilhabe und Kompetenz zusammen. Auch Einkommen und Alter zeigen sich als bedeutsam für die Einschätzung digitaler Kompetenzen. Wieso Menschen digitale Medien nicht nutzen, liegt immer weniger daran, dass sie sich nicht dafür interessieren. Vielmehr ist es ein Gefühl der Überforderung oder auch der Wunsch danach, dass andere das für einen erledigen.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Wie auch in den vergangenen zwei Jahren verfügt knapp die Hälfte der Befragten über digitale Basiskompetenzen in den Bereichen Informations- und Datenkompetenz, Kommunikation und Kollaboration, Gestaltung digitaler Inhalte, Sicherheit und Wohlbefinden sowie Problemlösungskompetenz. Mit Blick auf das EU-Ziel, dass 2030 80 Prozent der Bevölkerung digitale Basiskompetenzen aufweisen sollen, wird dies als niedrig eingeschätzt. In manchen Bereichen schätzt sich ein Großteil der Befragten als sicher ein, zum Beispiel wenn es darum geht, Informationen im Internet zu finden, Fotos und Videos mit dem Smartphone zu versenden sowie mit Textprogrammen umzugehen. Allerdings halten 44 Prozent der Befragten Suchmaschinen per se für vertrauenswürdig, was mit Blick auf die Beurteilung von Quellen eine Herausforderung ist. Dass digitale Kompetenzen zukünftig notwendig sein werden, glaubt eine Mehrheit der Befragten. Die meisten Menschen eignen sich digitale Kompetenzen informell an. Sie suchen zum Beispiel online nach Informationen, lernen, indem sie ausprobieren, oder nutzen Videos und Foren. Auch der Austausch mit Familie und Bekannten spielt eine wichtige Rolle. Für viele Alltagsanforderungen ist das ein effizienter Ansatz. Doch bei komplexeren Anforderungen – insbesondere im Berufsleben – stoßen diese Methoden an ihre Grenzen.

Quellenangabe

Initiative D21 e. V. (2025). D21-Digital-Index 2024/25. Jährliches Lagebild zur Digitalen Gesellschaft. https://initiatived21.de/uploads/03_Studien-Publikationen/D21-Digital-Index/2024-25/D21DigitalIndex_2024-2025.pdf

Sonstige Anmerkungen

Die Studie befasst sich auch damit, welche Hürden der Nutzung Künstlicher Intelligenz im Wege stehen. Mit 37 Prozent der Befragten sagen am meisten, dass ihnen die Nutzung zu teuer ist. Weit verbreitet sind aber auch Bedenken bezüglich des Datenschutzes.

Zuletzt geändert am 28. April 2025.