Das bidt-Digitalbarometer. international

Kurzbeschreibung

Inwiefern nutzen Menschen digitale Medien - gerade E-Government? Wie ist es um ihre digitalen Kompetenzen bestellt? Wie verändert sich die Arbeitswelt angesichts der digitalen Transformation? Wie stehen die Menschen zum Thema Künstliche Intelligenz und was wissen sie darüber? Diese Fragen beantwortet die vorliegende Studie auf Basis repräsentativer Befragungen in Deutschland, Österreich, Finnland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien. Digitale Kompetenzen werden dabei mithilfe des Selbsteinschätzungsinstruments DigCompSAT erhoben. Anhand der Daten

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Die digitale Transformation zieht sich durch allen Lebensbereiche. Sie bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich - sowohl für Wirtschaft als auch Gesellschaft und den Staat. So verändern sich zum Beispiel Geschäftsmodelle, berufliche Tätigkeiten und damit auch Anforderungen an Beschäftigte. Alle müssen sich an ständig

Kompetenzanforderungen

keine Angabe

Kompetenzbegriffe (nach dem Papier)

Digitale Kompetenzen

Unterdimensionen (nach dem Papier)

kein Angabe

Kompetenzdimensionen (nach dem Rahmenkonzept von Digitales Deutschland)

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Daten, Informationen und digitale Inhalte organisieren und verwalten; mithilfe digitaler Technologien Daten und Informationen austauschen; Programmieren; Geräte schützen; technische Probleme lösen.

Kognitive Dimension: Daten, Informationen und digitale Inhalte recherchieren, suchen und filtern; Daten, Informationen und digitale Inhalte organisieren und verwalten; Wissen über Künstliche Intelligenz; Funktionsweisen und Wirkungsmechanismen neuer Technologien verstehen.

Kreative Dimension: Digitale Inhalte entwickeln, integrieren und neu ausarbeiten; Programmieren; Bedürfnisse identifizieren und technologische Lösungen dafür finden; digitale Technologien kreativ verwenden.

Soziale Dimension: Mithilfe digitaler Technologien interagieren, an der Gesellschaft teilhaben und zusammenarbeiten; angemessene und respektvoll online kommunizieren (Netiquette).

Kritisch-reflexive Dimension: Technologien Künstlicher Intelligenz kritisch bewerten; Möglichkeiten und Chancen, aber auch Gefahren und Risiken neuer Technologien abschätzen; Daten, Informationen und digitale Inhalte bewerten und interpretieren; die digitale Identität verwalten; Copyright und Lizenzen beachten; personenbezogene Daten und Privatsphäre schützen; Gesundheit und Wohlergehen schützen; Umwelt schützen.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Digitale Kompetenzen sind heutzutage essenziell, um auch am digitalen Leben teilzuhaben. Mit ihnen können Menschen Möglichkeiten, aber auch Gefahren neuer Technologien beurteilen und einschätzen, inwiefern der Einsatz neuer Technologien sinnvoll ist. Digitale Kompetenzen werden in vorliegender Studie auf Basis des Kompetenzrahmens DigComp der Europäischen Kommission definiert. Sie sind nicht auf rein funktionale Fähigkeiten zu reduzieren. Vielmehr umfassen sie auch Fähigkeiten, Wissen und Einstellungen, "die erforderlich sind, um mit Informations- und Kommunikationstechnologien Aufgaben zu erledigen, Probleme zu lösen, Informationen zu organisieren, mit anderen zusammenzuarbeiten und digitale Inhalte zu erzeugen und zu teilen. Darüber hinaus beschreiben sie einen angemessenen, effektiven, effizienten, kritischen, autonomen, flexiblen und ethisch reflektierten Wissensaufbau für das Handeln in allen Lebensbereichen" (S. 25).

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

Die Ergebnisse wurden entlang der Merkmale Bildungsniveau, Alter, Geschlecht und Unternehmensgröße ausgewertet, unter anderem deswegen, weil das Bildungsniveau oft Wissen und Fähigkeiten beeinflusst und damit die berufliche Karriere einer Person. In Deutschland bestehen entlang dieser Merkmale deutliche Unterschiede in Bezug auf digitale Kompetenzen. Dies weist zum einen auf erhebliche Unterschiede in der Organisation und inhaltlichen Ausrichtung des Bildungssystems hin. Beispielsweise gibt es in Deutschland nach wie vor kein verpflichtendes Schulfach Informatik - anders als in anderen europäischen Ländern. Zum anderen lassen sich Unterschiede auch duch verschiedene Erwerbsbiografien und ein unterschiedliches Ausmaß an Weiterbildungen erklären.

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

Eine Herausforderung dabei, digitale Kompetenzen zu operationalisieren, liegt darin, dass diese sowohl kontext- als auch zeitabhängig sind.

Zentrale empirische Befunde über Kompetenz

Digitale Kompetenzen sind in den sieben europäischen Ländern unterschiedlich ausgeprägt. Finnland erweist sich als Spitzenreiter. Deutschland, Spanien und Italien bilden die Schlussgruppe. Jedoch fallen nicht nur zwischen den Ländern digitale Kompetenzen unterschiedlich aus. Sie unterscheiden sich auch je nachdem, welche Facette digitaler Kompetenzen betrachtet wird. So erreichten die Befragten zum Beispiel besonders hohe Werte, wenn es um den Umgang mit Informationen und Daten ging, geringe hingegen beim Erzeugen digitaler Inhalte. Die digitale Kluft ist in Deutschland - im Vergleich zu anderen Ländern - besonders groß, denn hier hängen digitale Kompetenzen stärker von Faktoren wie dem Bildungsniveau, dem Alter oder dem Geschlecht ab. Während sich im Ländervergleich kaum Unterschiede zwischen Gruppen mit hohen digitalen Kompetenzen ergeben, fallen vor allem ältere Menschen, Einkommensschwächere und Frauen in Deutschland teils deutlich gegenüber den anderen europäischen Ländern zurück. Auch schneiden Erwerbstätige in großen Unternehmen sowie solche, die auch im Homeoffice arbeiten, im Bereich digitaler Kompetenzen besser ab als Beschäftigte aus kleineren Unternehmen und Arbeitnehmer*innen, die nicht im Homeoffice tätig sind. Eine relativ breite Bevölkerungsschicht verfügt in Deutschland über grundlegendes Wissen zu Künstlicher Intelligenz - auch hier ergeben sich allerdings entlang des Alters große Unterschiede. Zwischen dem selbst eingeschätzten Wissen über Künstliche Intelligenz und ihren digitalen Kompetenzen ergibt sich ein positiver Zusammenhang. Dieser verweist darauf, dass digitale Kompetenzen höher sind, je mehr die Menschen über Künstliche Intelligenz wissen.

Quellenangabe

Stürz, R. A., Stumpf. C., Schlude, A., Mendel, U., & Harles, D. (2023). Das bidt-Digitalbarometer. international. Bayerisches Forschungsinstitut für Digitale Transformation. https://doi.org/ 10.35067/xypq-kn68

Sonstige Anmerkungen

In Deutschland ergibt sich im internationalen Vergleich eine relativ ausgeglichene Chancen-Risiko-Einschätzung von Künstlicher Intelligenz. Die Bevölkerung in Deutschland scheint dem Einsatz Künstlicher Intelligenz gegenüber eher aufgeschlossen zu sein. Vor allem beim Erkennen von Krankheiten und beim autonomen Fahren ist der Anteil derer, die überwiegend Chancen in diesen Anwendungen sehen, größer als in anderen Ländern.

Zuletzt geändert am 18. Dezember 2024.