Das Ende des Projekts Aufklärung? KI als Herausforderung für die Medienpädagogik
Kurzbeschreibung
In diesem Beitrag werden Möglichkeiten und Herausforderungen diskutiert, die Künstliche Intelligenz für die Medienpädagogik mit sich bringt. Künstliche Intelligenz ist ein fester Bestandteil der digitalen Kultur. Sie verändert nicht nur die Prozesse im Bildungsbereich, sondern erfordert eine neue, weitaus umfassendere Form der Kompetenz. Bestehende Kompetenzmodelle müssen erweitert werden und spezifische Konzepte wie technische Datenkompetenz und kritische Reflexion im Hinblick auf Künstliche Intelligenz einbeziehen. Bildungskonzepte müssen angepasst werden und in der Praxis Raum bieten, um Anwendungen Künstlicher Intelligenz sinnvoll explorativ und kreativ zu nutzen. Insgesamt wird betont, dass das Konzept der Medienkompetenz kontinuierlich angepasst werden sollte, um mit der digitalen Transformation mitzuhalten.
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
Künstliche Intelligenz spielt zunehmend eine Rolle in der Gesellschaft. Diese wird sie voraussichtlich auch nicht wieder verlieren. Von einem weiteren KI-Winter ist nicht auszugehen. Spätestens mit ChatGPT ist Künstliche Intelligenz in Klassenräumen weltweit angekommen – und verändert hier Bildungsprozesse grundlegend. Die Rolle von Lehrenden und Lernenden ist im Wandel und Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz tragen dazu bei, eigenständiges Denken und den Erwerb von Wissen umzugestalten. Zudem kann Künstliche Intelligenz Lehrenden die eindeutige Zuordnung von beispielsweise Prüfungsleistungen erschweren. Prüfungsformate müssen so gestaltet werden, dass die Leistung von Lernenden klar unterschieden werden kann von Inhalten, die durch Künstliche Intelligenz generiert wurden. Datenschutz und Urheberrechtsverletzungen werfen Fragen hinsichtlich negativer Auswirkungen solcher Systeme auf. Künstliche Intelligenz stellt zudem eine qualitativ neue Herausforderung für die Medienpädagogik dar, da Systeme Künstlicher Intelligenz Black Boxes sind. Auch deswegen wird im Hinblick auf Künstliche Intelligenz gefordert, den Kompetenzbegriff zu erweitern, um spezifische Anforderungen im Umgang damit zu adressieren, wie zum Beispiel das Erkennen fehlerhafter oder verzerrter Ergebnisse und Fake News.
Kompetenzanforderungen
Andreas Büsch legt viel Wert auf kritische Reflexionsfähigkeit. Anwender*innen müssen in der Lage sein, die Auswirkungen und Risiken Künstlicher Intelligenz zu hinterfragen. Außerdem ist ein Verständnis für digitale Medien, Datenverarbeitung und die Funktionsweise von Künstlicher Intelligenz von großer Bedeutung. Nutzende sollten ebenfalls in der Lage sein, Künstliche Intelligenz kreativ zur Lösung komplexer Probleme einzubeziehen. Zudem sollten sie sich kontinuierlich weiterbilden.
Kompetenzdimensionen
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Programme mit Künstlicher Intelligenz sachgerecht bedienen.
Kognitive Dimension: Wissen und Verstehen der Funktionsweise von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz, Produkte Künstlicher Intelligenz als solche erkennen.
Affektive Dimension: Mit Emotionen und Unsicherheiten im Umgang mit Künstlicher Intelligenz umgehen.
Kreative Dimension: Künstliche Intelligenz explorativ und praxisorientiert nutzen.
Kritisch-reflexive Dimension: Sinnvolle und problematische Anwendungen von Künstlicher Intelligenz differenziert betrachten; Diskurse um Künstliche Intelligenz differenziert und reflektiert betrachten.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
Traditionelle Konzepte der Medienkompetenz reichen angesichts der neuen Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz in Bildung und Gesellschaft nicht mehr aus. Es bedarf einer Erweiterung dieser. Digitalkompetenz ist hierbei der Überbegriff, in dem Medienkompetenz und Datenkompetenz enthalten sind. Die kritische Reflexion von Technologien mit Künstlicher Intelligenz spielt eine zentrale Rolle, aber auch eine gewisse Anpassungsfähigkeit und Flexibilität der Medienkompetenz ist erforderlich, um dem Wandel gerecht zu werden. Es wird außerdem die ethische und gesellschaftliche Verantwortung im Umgang mit Künstlicher Intelligenz diskutiert, um zu verhindern, dass soziale Ungerechtigkeiten durch neue Technologien vertieft werden.
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
In diesem Beitrag steht der Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf den Bildungsbereich im Zentrum. Der Bezug zur Lebenswelt ist in Praxisprojekten zur Medienkompetenz elementar. Aber auch gesellschaftliche Strukturen als Rahmenbedingungen für die kritische Nutzung von Künstlicher Intelligenz müssen berücksichtigt werden.
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
keine Angabe
Quellenangabe
Büsch, A. (2024). Das Ende des Projekts Aufklärung? KI als Herausforderung für die Medienpädagogik. merz - Medien + Erziehung (03), 10–16.