Elterliche Unterstützung beim digitalen Lernen der Kinder im Kontext ihrer alltagstheoretischen Überzeugungen
Kurzbeschreibung
Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie steht das medienerzieherische Handeln von Eltern. Dabei wird folgenden Fragen nachgegangen: Welche Annahmen und Überzeugungen entwickeln Eltern auf Basis ihrer Erfahrungen? Und inwiefern beeinflussen diese, wie sie ihre Kinder bei der Aneignung von computer- und informationsbezogenen Kompetenzen begleiten? Welche Haltungen begünstigen eine aktive Kompetenzförderung und welche eher nicht? Anhand von sechs Leitfadeninterviews mit Eltern von Fünft- und Sechsklässler*innen zeigt sich, dass folgende Faktoren beeinflussen, inwiefern Eltern ihre Kinder beim digitalen Lernen unterstützen: Von Bedeutung sind schulische und außerschulische Alltagsanforderungen, situative Faktoren der häuslichen Lernumgebung, Ansprüche der Eltern an das Arbeitsverhalten ihrer Kinder sowie das bewusste Ausprobierenlassen der Kinder im Internet.
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
Angesichts vielfältiger Veränderungen (unter anderem einer komplexer werdenden Medienwelt) werden computer- und informationsbezogene Kompetenzen zunehmend relevanter. Dementsprechend gewinnt auch die Medienerziehung an Bedeutung. Die Schulschließungen aufgrund der Pandemie haben diese Notwendigkeit noch einmal verstärkt. Dabei wurden diverse Lernformen ins Digitale übertragen, was für viele Familien eine Herausforderung darstellte.
Kompetenzanforderungen
Angesichts einer sich permanent verändernden Medienwelt müssen Eltern ihre medienpädagogischen Ziele sowie ihr medienerzieherisches Handeln an aktuelle mediale Gegebenheiten anpassen. Nur so können sie ihren Kindern eine altersgerechte Mediennutzung ermöglichen.
Kompetenzbegriffe (nach dem Papier)
Computer- und informationsbezogene Kompetenzen
Unterdimensionen (nach dem Papier)
keine Angabe
Kompetenzdimensionen (nach dem Rahmenkonzept von Digitales Deutschland)
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Digitale Medien im Lern- und Arbeitskontexten nutzen; bildbezogene Computerprogramme bedienen; Internetrecherchen durchführen können; mit Lernplattformen umgehen können.
Kognitive Dimension: Medienbezogenes Grundlagenwissen; Internetrecherchen durchführen können; Wissen über Urheberrecht.
Kritisch-reflexive Dimension: Mögliche Gefahren im Internet bewerten können.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
keine Angabe
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
Die befragten Eltern berichten zum Teil, welche Fähigkeiten ihnen wichtig sind, an ihre Kinder zu vermitteln. Diese reichen - je nach wahrgenommener Kompetenz der Kinder - von Grundlagenkenntnissen bis hin zu beispielsweise Wissen über Urheberrecht.
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
Im Sample sollten möglichst verschiedene Familien vertreten sein, vor allem mit Blick auf ihre Herkunft, Bildung sowie die Größe der Familie. Die Stichprobe bestand schließlich überwiegend aus Mittelschichtfamilien. Familien mit Migrationshintergrund oder aus prekären Lagen sind nicht vertreten. Neben den oben aufgeführten Merkmalen unterscheiden sich die Familien darüber hinaus deutlich hinsichtlich der Zeit, die die Eltern für die Betreuung ihrer Kinder beim digitalen Lernen aufwenden.
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
keine Angabe
Zentrale empirische Befunde über Kompetenz
Unter anderem je nach ihren Alltagstheorien sind die Eltern darauf bedacht, ihren Kindern unterschiedliche medienbezogene Fähigkeiten zu vermitteln. Dies können zum Beispiel Bedienfähigkeiten oder medienbezogenes Wissen sein. Wenn es um die Vermittlung von computer- und informationsbezogenen Kompetenzen geht, sind Eltern sich zum Teil nicht einig, ob das ihre Aufgabe ist oder ob dies doch in der Schule stattfinden sollte.
Quellenangabe
Teichert, J., Meister, D. M., Pawelzig, A., & Gerhardts, L. (2024). Elterliche Unterstützung Beim Digitalen Lernen Der Kinder Im Kontext Ihrer Alltagstheoretischen Überzeugungen. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 2024 (Occasional Papers),156-74. https://doi.org/10.21240/mpaed/00/2024.03.17.X.