Medienbildung für eine nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit als Gegenstand der Medienpädagogik und Kompetenzförderung in nachhaltigen Medienpraktiken

Kurzbeschreibung

Wie kann die Gesellschaft mit Medien nachhaltig umgehen? Und wie können Medien selbst zukünftig nachhaltiger gestaltet werden? Mit diesen Fragen befasst sich dieser Beitrag und plädiert für (außer-)schulische Förderung von Kompetenzen in nachhaltigen Medienpraktiken und die Integration dieser Praktiken in die medienpädagogische Praxis. Nachhaltige Medienpraktiken zeigen sich beispielsweise im Reparieren digitaler Geräte oder im Verschlüsseln der eigenen Daten, um diese zu schützen. Kompetenz und Nachhaltigkeit zusammenzudenken umfasst aber auch, sich kritisch mit gesellschaftlichen Folgen der Digitalisierung, Datafizierung und Automatisierung auseinanderzusetzen.

Annahmen über die Folgen der Digitalisierung

Digitalisierung bedeutet, dass die Bedeutung digitaler Technologien in allen Bereichen der Gesellschaft zunimmt. Die Datafizierung und Digitalisierung – inklusive der Durchdringung der Gesellschaft mit Technologien kommunikativer Künstlicher Intelligenz – werfen Fragen der Nachhaltigkeit und der (Generationen-)Gerechtigkeit auf. Denn aktuell entstehen durch diese Phänomene eine Vielzahl negativer Auswirkungen für Lebewesen und die Natur, die in Europa bislang allerdings kaum zu spüren sind. Diese Folgen gilt es sichtbar zu machen und zu überwinden.

Kompetenzanforderungen

Um Medien nachhaltiger nutzen zu können, benötigen Menschen Wissen um die sozialen, ökologischen und ökonomischen Folgen von Digitalisierung, Datafizierung und automatisierter Kommunikation. Beispiele für solche Folgen sind etwa menschenunwürdige Arbeitsbedingungen bei der Produktion digitaler Endgeräte oder Kohlendioxidemissionen bei der Nutzung generativer Künstlicher Intelligenz. Zudem müssen sie diese auch zum Thema machen.

Kompetenzbegriffe (nach dem Papier)

Medienkompetenz

Unterdimensionen (nach dem Papier)

keine Angabe

Kompetenzdimensionen (nach dem Rahmenkonzept von Digitales Deutschland)

Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Digitale Geräte reparieren können; eigene Daten online durch Verschlüsselung oder sichere Passwörter schützen können.

Kritisch-reflexive Dimension: Kritisches Bewusstsein über die sozial-ökologisch-ökonomischen Folgen von Digitalisierung, Datafizierung und automatisierter Kommunikation entwickeln; sich kritisch mit den eigenen Medienumwelten und -praktiken auseinandersetzen können; nachhaltige Medientechnologien bewusst nutzen können; eigene Daten online durch Verschlüsselung oder sichere Passwörter schützen können.

Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz

Im deutschsprachigen Raum ist eher von Medienkompetenz die Rede, im Englischsprachigen hingegen von Media Literacy. Beide Begriffe haben viel gemein, wurzeln jedoch in unterschiedlichen Traditionen. Hinzu kommt, dass in der deutschsprachigen medienpädagogischen Debatte Medienkompetenz auch der Begriff der Medienbildung gegenüber gestellt wird – dieser soll einen anderen Schwerpunkt setzen als Medienkompetenz. Seit der Einführung des Computers und der Verbreitung des Internet kamen noch zahlreiche weitere Kompetenzbegriffe hinzu - bis hin zur KI-Kompetenz heute. Anschließend an Schorb werden Medienkompetenzen in diesem Beitrag als kritische und auf Medien bezogene Kommunikationskompetenzen verstanden. Kompetenz ist entsprechend mehr als eine eindimensionale technische Fähigkeit.

Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?

keine Angabe

Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?

keine Angabe

Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz

keine Angabe

Quellenangabe

Kannengießer, S., Bozdağ, Ç. (2025). Medienbildung für eine nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit als Gegenstand der Medienpädagogik und Kompetenzförderung in nachhaltigen Medienpraktiken. In A. Hepp, S. Kannengießer, M. Pfadenhauer, & J. Wimmer (Hrsg.), Zukunft der Medien - Medien der Zukunft (S. 287-300). Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-47029-6_20

Zuletzt geändert am 27. Juni 2025.