Medienkompetenz
Kurzbeschreibung
Bernd Schorb beschreibt im seinem Beitrag „Medienkompetenz“ im Buch "Grundbegriffe Medienpädagogik" ein Modell von Medienkompetenz aufbauend auf den Erörterungen von Helga Theunert (2015) und ihren Unterdimensionen Wissen, Reflexion und Handeln.
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
keine Angabe
Kompetenzanforderungen
selbstständige und eigenständige Aneignung von und souveränes Handeln mit Medien.
Kompetenzdimensionen
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: digitale Techniken beherrschen; mit Medien (Rechner, Hard- und Software) umgehen können; technische Fertigkeiten; Medien nach eigenen inhaltlichen und ästhetischen Vostellungen in Dienst nehmen; Handhabung sowie selbstbestimmter und eigentätiger Gebrauch von Medien zur Artikulation und Partizipation; Funktionswissen.
Kognitive Dimension: über vielfältige Kenntnisse zu Medienproduktionen und Protagonst*innen verfügen; Wissen über Strukturen und Funktionen der jeweils verfügbaren Medienwelt; Strukturwissen.
Affektive Dimension: mit Medien genussvoll umgehen können.
Kreative Dimension: mitgestaltend an der Gesellschaft partizipieren; Medien gestalten.
Soziale Dimension: gleichberechtigt an der Gesellschaft partizipieren; selbstbestimmter und eigentätiger Gebrauch von Medien zur Artikulation und Partizipation; mediale Kommunikation.
Kritisch-reflexive Dimension: Medien in Form und Erscheinung fundiert kritisieren können; reflektiertes Handeln mit Medien; mit Medien kritisch und reflexiv-praktisch umgehen können; Medien in sozialer Verantwortung sowie kreativem und kollektiven Handeln beurteilen; Reflexion von Strukturen und Funktionen der jeweils verfügbaren Medienwelt; Orientierung in und Positionierung gegenüber der Medienwelt; Reflexion von Medien, ihren Strukturen und dahinterliegenden Interessen und der Folgen der Mediennutzung.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
Medienkompetenz ist ein dynamischer Prozess individueller Medienaneignung. Deswegen ist Medienkompetenz auch nicht einheitlich messbar. Denn es können keine allgemeingültigen Standards seitens der Messenden aufgestellt werden, anhand derer eine mehr oder weniger starke Ausprägung von Medienkompetenz bei den Kompetenzträger*innen erfasst werden könnte. Medienkompetenz ist weiterhin nicht bloß die technische Fertigkeit, mit Medien umzugehen, so wie die Medien es vorgeben. Sie ist reflektierte Aneignung, die gesellschaftliche und politische Partizipation ermöglicht. Aneignung bedeutet auch, dass Medienkompetenz nicht von Lehrenden vermittelt, sondern nur von Lernenden aktiv erlernt werden kann. Des Weiteren ist Medienkompetenz Teil von kommunikativer Kompetenz und sie ist Handlungskompetenz. Dementsprechend geht es bei Medienkompetenz um kommunikatives Handeln mit Medien. Medienkompetenz nach Schorb ist außerdem immer sozial und gesellschaftlich eingebettet und nicht isoliert bei einem Individuum zu betrachten. Medienkompetent sind Kompetenzträger*innen, wenn sie kritisch, genussvoll und reflexiv mit Medien umzugehen wissen.
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
keine Angabe
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
keine Angabe
Quellenangabe
Schorb, B. (2017). Medienkompetenz. In B. Schorb, A. Hartung-Griemberg, & C.Dallmann (Hrsg.), Grundbegriffe Medienpädagogik (6., neu verfasste Aufl.).kopaed.