miniKIM-Studie 2023 – Kleinkinder und Medien – Basisuntersuchung zum Medienumgang 2- bis 5-Jähriger in Deutschland
Kurzbeschreibung
Die MiniKIM ist eine Studienreihe, die sich in erster Linie mit der Mediennutzung und dem Medienbesitz von Kindern im Alter von zwei bis fünf Jahren befasst. In diesem Kontext spielen zunehmend auch smarte Geräte eine Rolle, zum Beispiel Sprachassistenzsysteme. Neben der Nutzung und Ausstattung sind auch Kompetenzen der Eltern im Umgang mit Medien sowie deren Einstellungen zu Medien ein Thema. Dazu wurden 600 Erziehungsberechtige im Rahmen von Online-Interviews befragt. Die Studienergebnisse sind repräsentativ für haupterziehende Eltern von Zwei-bis Fünfjährigen in Online-Haushalten in Deutschland.
Annahmen über die Folgen der Digitalisierung
Medien sind heutzutage sowohl ein fester Bestandteil im privaten als auch im öffentlichen Leben. Kinder sind vom Beginn ihres Lebens an mit Medien konfrontiert. Sie nehmen zum Beispiel die Mediennutzung ihrer Eltern wahr. Mit zunehmendem Alter nutzen sie ein immer größeres Medienrepertoire auch selbst.
Kompetenzanforderungen
In der Studie stehen vor allem Bedienfertigkeiten und -wissen im Fokus, beispielsweise ein Smartphone bedienen zu können.
Kompetenzdimensionen
Instrumentell-qualifikatorische Dimension: Smartphones bedienen; technische Geräte, wie eine Spielkonsole oder einen Smartspeaker, installieren und anschließen; Inhalte auf Social Media posten; technische Probleme am Computer beheben können; eigene Videos anfertigen; Filterprogramme kennen.
Kognitive Dimension: Wissen, wo man sich über Filterprogramme informieren kann.
Kritisch-reflexive Dimension: Sich mit Rechtsfragen auskennen, zum Beispiel dem Recht am eigenen Bild oder Datenschutz-Themen.
Kreative Dimension: Eigene Videos anfertigen.
Zentrale theoretische Annahmen über Kompetenz
keine Angabe
Perspektive der Kompetenzträger*innen auf Kompetenz einbezogen?
keine Angabe
Lebenskontexte der Kompetenzträger*innen einbezogen?
Im Rahmen der Studie wurden Merkmale der Eltern wie Alter und Geschlecht zwar erhoben, in die Auswertung jedoch nicht einbezogen. Anders ist dies bei den Kindern. Für sie werden Ergebnisse getrennt nach Jungen und Mädchen bzw. Jüngeren und Älteren dargestellt.
Herausforderungen der Erfassung von Kompetenz
Kinder zwischen zwei und fünf Jahren im Rahmen einer quantitativen Studie zu befragen, ist eine Herausforderung unter anderem, weil sie noch nicht ausreichend über sich selbst Auskunft geben können. Daher werden im Rahmen der miniKIM statt der Kinder deren Haupterzieher*innen befragt.
Zentrale empirische Befunde über Kompetenz
Mit 94 Prozent schreiben sich die meisten Eltern zu, Smartphones bedienen zu können. Mehr als zwei Drittel können technische Geräte installieren und anschließen und/oder Inhalte auf Social Media posten. Etwa die Hälfte der Haupterziehenden weiß über Rechtsfragen, wie zum Beispiel das Recht am eigenen Bild, Bescheid und/oder kann technische Probleme am Computer beheben. Mit 42 Prozent können am wenigsten Befragte nach eigener Angabe ein eigenes Video erstellen. Eine große Unsicherheit zeigt sich zudem beim Thema Filterprogramme. 48 Prozent der Eltern kennen keine Filterprogramme.
Quellenangabe
Kieninger, J., Feierabend, S., Rathgeb, T., Gerigk, Y., Glöckler, S., & Spang, E. (2024). miniKIM-Studie 2023: Kleinkinder und Medien - Basisuntersuchung zum Medienumgang 2- bis 5-Jähriger. https://www.mpfs.de/studien/minikim-studie/2023/
Sonstige Anmerkungen
Familien sind zunehmend mit smarten Geräten ausgestattet, auf die die Kinder (vor allem die Vier- bis Fünfjährigen) auch Zugriff haben. Im Vergleich zu 2020 haben sich vor allem Sprachassistenzsysteme weiter verbreitet. Somit wird es für Kinder auch ohne Lese- und Schreibkompetenz möglich, ins Internet zu gehen. Wenn es darum geht, den Kindern einen guten Umgang mit Medien (zum Beispiel dem Smartphone) zu vermitteln, sehen die meisten Eltern sich selbst in der Pflicht. Jedoch sieht dies ein Großteil ebenfalls als Aufgabe der Schule. Bildungseinrichtungen der Kinder (zum Beispiel die Kita) dienen 48 Prozent der Eltern als Informationsquelle zum Thema Kinder und Medien - und kommen damit nach anderen Eltern an zweiter Stelle. Entsprechend wünschen sich auch 50 Prozent der Befragten (eher) mehr Beratung zum Thema Medienerziehung durch die Kita.